Nothomb, Amélie: Mit Staunen und Zittern

Schlagwörter:
Amélie Nothomb, Romane, Figurenkonstellation, Personen, Herr Haneda, Herr Omochi, Herr Saito, Fubuki Mori, Inhaltsangabe, Biographie, Referat, Hausaufgabe, Nothomb, Amélie: Mit Staunen und Zittern
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Referat

Mit Staunen und Zittern von Amélie Nothomb


Die Autorin:
Amélie Nothomb wird am 13. August 1966 in Kobe geboren und verbringt ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten in Japan.

Als sie mit 17 zum ersten Mal nach Europa kommt, um alte Sprachen zu studieren, erlebt sie einen Kulturschock und findet keine Freunde. Aus Einsamkeit beginnt sie zu schreiben. Nach dem Studium zieht sie sofort wieder nach Asien. In Tokio arbeitet sie als Dolmetscherin zwölf Stunden am Tag, 360 Tage pro Jahr und ist trotzdem oft unglücklich. Sie beschließt, doch Europäerin zu werden, verlässt ihre Firma und ihren japanischen Verlobten und kehrt nach Brüssel zurück und beginnt Romane zu verfassen.

Sie selbst sagt:
"Ich existiere nur, wenn ich schreibe. Alles andere finde ich ziemlich langweilig. Es ist das Auskosten eines faszinierenden Lustprinzips und das Genießen einer Sucht."
Ihr erstes Buch "Die Reinheit des Mörders" war in Frankreich ein riesiger Erfolg. Für "Mit Staunen und Zittern" erhielt sie den "Grand Prix de l'Académie francaise". Seit 1992 sind in Frankreich zehn Bücher von Amélie Nothomb erschienen. Sechs davon wurden bereits in Deutsch übersetzt. Es ist anzunehmen, dass in kürze weitere Übersetzungen folgen werden, denn auf Französisch sind ihre Bücher bereits Bestseller.


Weitere Romane:

  • Die Reinheit des Mörders
  • Quecksilber
  • Metaphysik der Röhren
  • Im Namen des Lexikons
  • Kosmetik des Bösen


Amélie Nothomb - Steckbrief
Geboren: 13. August 1966 in Kobe
Vater: Diplomat in Japan 
Wohnort: Bis zum 17. Lebensjahr Japan
Während dem Studium: Belgien 
Nach dem Studium: Japan 
Derzeit: Brüssel

 

Romane

  • Die Reinheit des Mörders
  • Quecksilber
  • Metaphysik der Röhren
  • Im Namen des Lexikons
  • Kosmetik des Bösen

„Mit Staunen und Zittern“ von Amélie Nothomb erschien erstmals 1999 in Frankreich mit dem Titel „Stupeur et tremblements“. In diesem Roman erlebt man hautnah mit, wie wichtig in Japan Hierarchie, Disziplin und Fleiß sind. In Japan ist es durchaus üblich an Wochenenden, Feiertagen oder Nächte hindurch zu arbeiten um Aufgaben fertig zu stellen. Oft sind diese Arbeitsstunden auf freiwilliger Basis und unbezahlt. Das Unternehmen in dem ein Japaner arbeitet ist für ihn das Wichtigste, er verbringt dort häufig 10 Stunden pro Tag und mehr.

Der Dauerdruck ist der Grund weshalb man in Japan die höchste Suizidrate der Welt vorfindet. Das wirtschaftswunder Japan ist aber nicht so perfekt wie viele glauben, denn Arbeitskräfte sind oft ineffizient eingesetzt. Das heißt z.B. hochqualifizierte EDV-Techniker arbeiten in der Buchhaltung oder studierte Chemiker arbeiten als Sekretäre. Die Wichtigkeit der Hierarchie im Land der aufgehenden Sonne bekommt man in diesem Buch bereits auf der ersten Seite zu spüren.

Amélie´s Traum war es schon immer in einem japanischen Unternehmen zu arbeiten und dieser geht bei Yumimoto endlich in Erfüllung. Sie hat einen Einjahresvertrag bei dieser riesigen Firma unterschrieben. Als hochqualifizierte, aber unterste Angestellte beginnt sie ihr Dienstverhältnis und endet noch weiter unten. Da sie weiß, wie wichtig Ehre und Hierarchie in einem japanischen Unternehmen sind, versucht sie sich unterzuordnen. Doch damit kommt sie nicht weit. Denn erstens ist sie Europäerin und zweitens eine Frau. Mit diesen beiden Tatsachen hat man in Japan praktisch null Aufstiegschancen. Nichts scheint sie richtig zu machen. Ob es nun um das Verfassen eines einfachen Briefes, das Eintragen von Zahlen oder um simples Fotokopieren geht. Sie wird von Anfang an geschunden. Ihre Vorgesetze Fräulein Mori erteilt ihr unmögliche Aufgaben und erklärt ihr dann wie dumm Amélie doch sei. Amélie versucht sich mit Eigeninitiative und Fleiß hochzuarbeiten. Doch dieser Versuch wird damit bestraft, dass sie wegen Autoritätsuntergrabung als Klofrau endet. Sie gibt jedoch nicht auf und erduldet jede Peinigung und kündigt nicht, denn das wäre eine zu große Schande.

Nach einem Jahr hat sie es endlich geschafft, ihr Vertrag läuft aus und sie verlässt das Unternehmen. 

Man erfährt in diesem Buch erst, wie grausam die japanische Arbeitswelt wirklich ist. Die Ich-Erzählerin beschreibt ihre Qualen in diesem Internationalen Konzern sehr realistisch und manchmal bekommt man wegen all der Ungerechtigkeiten die ihr widerfahren einen Zorn auf das japanische System. Qualifikationen wie Eigenständigkeit oder Kreativität die in Europa wichtig sind und für viele Jobs Grundvoraussetzung sind, werden in Japan unterdrückt und verachtet. Der Vorgesetzte hat immer recht, jeglicher Einwand ist zu unterlassen und jedes selbständige Handeln wird bestraft.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn der oft schockierende Einblick in das japanische Alltagsleben regt an mit Amélie mitzufiebern und ihr im Geiste beizustehen.



Personen

  • Herr Haneda:
    • Gutmütiger, gerechter Präsident von Yumimoto
  • Herr Omochi:
    • Fettleibiger Vizepräsident
    • Rachsüchtig, leicht sadistisch, ungerecht
  • Herr Saito:
    • Herrn Omochis direkter Untergebener
  • Fubuki Mori:
    • Wunderschön, groß gewachsen, unverheiratet
    • Zunächst nette Vorgesetzte
    • Später grausame Feindin von Amélie
  • Amélie:
    • Die gequälte Hauptperson, unterste Angestellte bei Yumimoto, Belgierin

 

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