Internet - Erörterung (Beschreibung und Geschichte)

Schlagwörter:
Entwicklung des Internets, Erörterung, Hypert Text, Markup, Language, Advanced Research Projects Agency, ARPAnet, EMail, HTTP, FTP, Referat, Hausaufgabe, Internet - Erörterung (Beschreibung und Geschichte)
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Referat

Kontroverse Erörterung - Thema: „Internet“

 

Die Geschichte des Internets reicht bis in die 1960er Jahre zurück und war zunächst eine militärische Erfindung. Der kalte Krieg, zwischen den Mächten des Westens und der damaligen UDSSR, war durch die Angst eines Atomschlages geprägt. Ein Atomschlag der Sowjetunion hätte neben den Million Opfern in der Zivilbevölkerung auch eine Zerstörung der gesamten militärischen Verteidigungseinheiten der USA nach sich gezogen, da die damaligen militärischen Stützpunkte wie eine in Reihe geschaltete Lichterkette funktionierten. Wäre ein Glied zerstört worden, so funktionierte das System im Ganzen nicht mehr. (Am Beispiel der Lichterkette würde diese wohl nicht mehr leuchten) So wurde in dieser Zeit die Forschung nach einem demilitarisierten Netzwerk vorangetrieben. Ein demilitarisiertes Netzwerk arbeitet auch nach der Zerstörung von einem oder mehrerer Glieder reibungslos weiter, also wäre auch eine Verteidigung nach einem Atomschlag möglich gewesen. Somit war der Vorläufer des Internets, das so genannte „ARPAnet“ (Advanced Research Projects Agency), geboren. Das „ARPAnet“ wurde im Laufe der Geschichte um einige zivile Forschungseinrichtungen ergänzt. Universitäten entdeckten die neue Technologie für sich und trieben eine zivile Weiterentwicklung voran. Die anfangs des Militärs dienliche Erfindung entwickelte sich zunächst zu einem der Wissenschaft bereichernden Element und der Begriff „Internet“ war geboren. Das Internet war allerdings noch nicht für die breite Öffentlichkeit gedacht, da es nur durch „codebasierte“ Befehle funktionierte und somit nur für Nutzer mit Programmierkenntnissen zugänglich war. Das änderte sich jedoch mit der Erfindung des „Webbrowsers Mosaic“ durch Marc Anderson im Jahre 1993. Das Internet konnte nun durch eine grafische Oberfläche gesteuert werden und war somit einfach, also für jedermann, zu bedienen. Internationale Standards in der Darstellung der webbasierten Elemente durch die Seitenbeschreibungssprache „HTML“ (Hyper Text Markup Language) wurden im weiteren Verlauf entwickelt, was eine rasche Entwicklung ermöglichte. Heute wäre das Internet sicher nicht mehr wegzudenken. Weltweit sind Schätzungen zufolge mehr als 580 Millionen private Haushalte Internetnutzer. Internet-Banking, Internet-Shopping, Internet-Newspaper, Internet-Messaging, Internet-Radio und Internet-Television sind nur einige Beispiele der Dienste, die dem gemeinen Internet-Nutzer von zahlreichen Firmen jeglicher Branche zur Verfügung gestellt werden. Auch Unternehmen könnten wohl ohne die digitale Technologie nicht mehr existieren. Doch neben den ganzen Chancen, die das Internet für Privatpersonen und Unternehmen bietet, darf man die Gefahren und Fallen dieser neuen Technologie nicht vergessen. Die positiven, als auch die negativen Aspekte gilt es jetzt zu diskutieren.

Das Internet wird gerne als die größte Informationsplattform bezeichnet, die auf unserer Welt zu finden ist. Informationen jeglicher Art lassen sich bequem über die Suchmaschine, Foren oder ähnliche Dienste über das Internet beziehen. Für Schüler, Studenten oder auch Berufstätige wird der Alltag, als auch die Suche nach Informationen erleichtert und es werden vor allem auch Kosten, die für den Kauf oder den Verleih von Büchern angefallen wären, gespart. Zudem ist eine zielgenaue und schnelle Suche nach Informationen möglich. Ein aktueller und nachteiliger Punkt des Informationsbezuges ist der Betrug bzw. die Kopie von Diplomarbeiten und Referaten auf der ganzen Welt. Studenten, die nach Ende ihrer Regelstudienzeit eine Diplomarbeit erstellen müssen, finden diese oft im Internet zum „download“ zum Teil kostenlos, als auch kostenpflichtig, bei Unternehmen wie www.diplomarbeiten-online.com an und geben diese oft als die Ihre ab. Die Folgen sind von Land zu Land unterschiedlich. Während in den USA ein Ausschluss von der Universität zu erwarten ist, muss in Deutschland die Diplomarbeit „nur“ neu verfasst werden. Ganze Bildungsinstitute wie Fachhochschulen und Universitäten bieten Informationen über die Hochschule selbst auf der eigenen Homepage zum „download“ an. Somit wird es Studienanfänger leichter gemacht, die geeignete Hochschule auszuwählen oder einfach nur einen Eindruck von der jeweiligen Hochschule zu erhalten. Doch nicht nur Bildungsinstituten bietet das Internet die Möglichkeit sich der Gesellschaft zu präsentieren. Firmenhomepages sind oft die ersten Kontaktadressen zwischen gemeinsam kooperierenden Unternehmen oder Privatpersonen. Mittlerweile gibt es nur noch wenige Firmen, die nicht im Internet zu finden sind. Diese Unternehmen nutzen das Internet allerdings oft nicht nur um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren, sondern bieten ihre Produkte in so genannten „Online-Shops“ an. Ob Textilien, Elektronik, Bücher, Musik, Automobile, Blumen oder sogar Lebensmittel, mittlerweile können die „User“ fast alles über das Internet beziehen oder gar ihren Alltag ohne das Haus zu verlassen gestalten. Gerade für Menschen mit einer Behinderung oder Bewegungseinschränkungen bietet diese Entwicklung noch nie da gewesene Möglichkeiten. Doch die Leidtragenden dieser Entwicklung sind oft die kleineren Betriebe mit einer geringeren Finanzkraft. Der Kauf von Produkten im Internet ist oft preiswerter und dies spricht verständlicherweise immer mehr Menschen an. Die Online-Shops haben nur wenige Angestellten und dadurch geringere Personalkosten und müssen nur einen Bruchteil der Miete oder Pacht bezahlen, die ein herkömmlicher Betrieb zu tragen hat, da die Waren dezentral gehalten werden und auf Kundenservice fast ganz verzichtet wird. Die herkömmlichen Betriebe werden meist nur als Beratungsstation missbraucht, bis die Interessierten wissen, was für ein Produkt sie kaufen möchten. Dieses Produkt wird dann meistens weit unter dem Preis bezogen, wie es zuvor im Einzelhandel angeboten wurde. Den kleineren Betrieben bleibt schließlich nur die Möglichkeit mit Service und Beratung zu überzeugen, um nicht noch mehr Kunden an die Internet-Shops zu verlieren. Ein regelrechter „Boom“ erlebt derzeit das Online-Auktionshaus „ebay“. Privatpersonen können neben den so genannten „Powersellern“, das sind auf „ebay“ spezialisierte Unternehmungen, neue, als auch gebrauchte Produkte anbieten und verkaufen. „3,2,1 meins“ lautet der Slogan der wohl erfolgreichsten Online-Unternehmung in der Geschichte des Internets. Was in einem Hinterzimmer der Vereinigten Staaten von Amerika begann, mauserte sich zu einer weltweit kooperierenden Unternehmung mit Einnahmen, die die einhundert Milliarden Dollar Marke weit überschritten hat. Diesen Traum der erfolgreichen Internetunternehmung träumten einige Unternehmer und investierten Milliardensummen zwischen den Jahren 1998 und 2000 in diverse, ihrer Ansicht nach viel versprechende, Internetunternehmungen. Die so genannten „.com(s)“ boten zunächst ihre Dienste kostenfrei an, um nach einer gewissen Zeit kostenpflichtig an die Online-Nutzer verkaufen zu können, oder nutzbar zu machen. Doch der gemeine Online-Nutzer boykotierte im Allgemeinen die kostenpflichtigen und nutzte die weiterhin bestehenden kostenlosen Dienste anderer Anbieter. Dies setzte dem Traum der erfolgreichen Online-Unternehmung ein Ende. Das „.com-Sterben“ trat ein und viele Anleger und Investoren verloren Milliardensummen an der Börse. Ein Unternehmen, das auf Grund der Ideen eines genialen, zukunftorientierten und futuristische Mannes, namens Bill Gates, weltweiter Marktführer im Bereich der Betriebssysteme ist, ist „Microsoft“. „Microsoft“ verstand es das Betriebssystem „Windows“ weltweit, sowohl an die Privathaushalte, als auch als Softwarelösung für komplette Firmen, zu verkaufen. Ob man nun Anhänger oder strikter Gegner von „Microsoft Windows“ ist, das faszinierende ist die Art und Weise, wie es „Microsoft verstanden hat, das eigene Produkt als das Beste zu vermarkten und schließlich zu verkaufen. Mit dieser Entwicklung, damit ist der Massenverkauf und die Monopolstellung von „Windows“ gemeint, hat „Microsoft“ die Konkurrenz hinter sich gelassen und sich viele Feinde in der Softwarebranche eingehandelt. Neider, die gegen jeglichen Form des Kommerzes sind und es verstehen, durch gezielte Attacken über das Internet oder per E-Mail Viren, Trojaner in die Systeme sämtlicher Privathaushalte und Unternehmungen einzuschleusen. Diese Viren und Trojaner richten letztendlich einen volkswirtschaftlichen Schaden an, der in das Unermessliche geht. Bekannte Beispiele hierfür sind das Virus „ILOVEYOU“ und „MyDOOM I+II“, die durch das E-Mail verschickt wurden und anschließend Millionen von System infizierten. Neben der Gewohnheit Überbringer von Viren verseuchter Botschaften zu sein, leistet das E-Mail zumeist großartiges. Mittlerweile hat das E-Mail in der Häufigkeit der Versendung den herkömmlichen Brief über den Postweg bei weitem übertroffen. Die Firmenkommunikation intern, als auch extern zu Partnern verläuft meistens über das um einiges billigere Medium E-Mail und Privatanwender nutzen sie, um mit Menschen weltweit, zu kommunizieren. Es kann also fast in „Echtzeit“ rund um die Welt kommuniziert werden. Eine ähnliche, aber im Gegensatz zur E-Mail in „Echtzeit“ arbeitende Möglichkeit Kommunikation über das Internet zu betreiben ist der „Chat“. In so genannten „Chatrooms“ ist es für Internetnutzer möglich, versteckt, das heißt hinter einem Spitznamen der für den Chat notwendig ist, zu agieren. Benutzer, egal aus welchem Teil der Welt sie kommen, können miteinander und ohne Zeitverzögerung „chatten“. Dieser Trend findet eine immer größer werdende Zahl von Anhängern, da der Chat die Anonymität garantiert. Die Benutzer bleiben unerkannt und gerade für Personen, die es in der Realität nicht verstehen Kontakte zu knüpfen, bietet der Chat die Möglichkeit der Kommunikation nach Außen in die Welt. Manch’ eine Partnerschaft wäre ohne die Möglichkeit des „Echtzeitgespräches“ nicht zu Stande gekommen. Doch die Gefahren der Sucht, der Vereinsamung und der Flucht in eine Art Scheinwelt dürfen nicht unterschätzt werden. Mittlerweile wird die Zahl der Internet, bzw. wie sie in Fachkreises genannt wird „Online-Abhängigkeit“, alleine in Deutschland auf rund 500'000 Menschen geschätzt. Die Sucht birgt die Gefahr, dass soziale Kontakte in der Realität zu leiden, wenn nicht sogar total abgebrochen werden. Das führt schließlich zur Vereinsamung der jeweilig betroffenen Person. Mittlerweile ist die „Online-Sucht“ eine in Deutschland anerkannte Nervenkrankheit und einige Nervenklinken bieten Therapiemöglichkeiten an. Gerade Jugendliche sind meist die Opfer der neuen Suchtgefahr und unterschätzen oft die möglichen Folgen, die die Sucht nach sich ziehen kann. Wissenschaftler warnen Eltern unbedingt auf die Dauer der Internetnutzung der Kinder zu achten. Doch Jugendliche sind nicht nur Opfer, sie machen sich derzeit in millionenfacher Ausführung allein’ in Deutschland jeden Tag strafbar. Nach der Einführung des neuen Urheberrechtes ist es demnach strafbar, digitale Medien auf dem PC über „Peer to Peer“ oder „File-Sharing“ Programme zu tauschen. („Peer to Peer“ oder „File-Sharing“ Programme sind Computerprogramme, über die der Tausch von digitalen Medien (mp3, Film, Software) und vielem mehr möglich gemacht wird) Gerade für Jugendliche ist der Reiz groß die neusten Musikstücke, sowie Kinofilme oder Computerspiele noch vor der eigentlichen Veröffentlichungen auf dem PC über das Internet „gezogen“ zu haben. Doch den meisten Jugendlichen ist die Tragweite des eigenen Handelns gar nicht bewusst. Der Musik- und Film- und Softwareindustrie entgehen jährlich Milliardensummen. Diese Milliardensummen müssen durch höhere Preise und Einsparungen im Personalwesen wieder kompensiert werden. Deswegen fordert gerade dieser Industriezweig härtere Strafen für das Beziehen von digitalen Medien über Tauschbörsen. Doch die Tauschbörsen sind wohl eher das kleinere und harmlosere Übel, mit dem sich die Polizei derzeit, im Bezug auf die Internetkriminalität, herumschlagen muss. Eine erschreckende und gerade zu perverse Entwicklung ist der Tausch von Medien über das Internet, die kinderpornographisches Material enthalten. Pädophile nutzen den Schutz der Anonymität des Internets, um in so genannten Foren(*) Informationen oder Medien mit kinderpornographischen Material zu beziehen und um sich mit sexuell gleich eingestellten Menschen zu unterhalten. (Foren sind eine Möglichkeit des Meinungsaustausches, in denen über ein Thema jeder Sachlage Erfahrungen, Tipps und Verbesserungsvorschläge diskutiert werden können) Das verstärkte Vorgehen der Polizei gegen Pädophilie-Vereinigungen zeigt erste Erfolge, indem immer mehr Straftäter derzeit überführt werden können. Es bleibt nur zu hoffen, dass es der Polizei irgendwann gelingen wird, den gesamten Kinderpornoring zu zerschlagen.

Das Internet entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem der wohl wichtigsten Medien, die unsere Gesellschaft kennt. Die ungeahnten Möglichkeiten sind längst noch nicht ausgeschöpft, aber trotzdem erscheint es einigen neuen, noch unerfahrenen Benutzern, wie ein Buch mit sieben Siegeln. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Gesellschaft insgesamt die Wichtigkeit des Mediums Internet zu schätzen weiß und den Umgang beherrscht, sowie den Gefahren des „Web(s)“ aus dem Weg gehen kann. Auch für Unternehmen und Anleger, die gerade zu überschwänglich und zu sorglos riesige Geldbeträge in Online-Unternehmung investierten, war die „.com-Pleitewelle“ ein erster Warnschuss. Dieser wird sie hoffentlich auch in Zukunft vor unüberlegten Investitionen in die neuen Technologien schützen. Neue Technologien sind nicht für jedermann ein Segen, doch wer sie einzusetzen weiß, den Gefahren aus dem Weg geht, kann von den noch nie da gewesenen neuen Möglichkeiten und Chancen profitieren. An die Eltern muss man jedoch eingehend appellieren, genau auf den Internetkonsum der eigenen Kinder zu achten, denn diese sind noch nicht in der Lage Entscheidungen dieses Ausmaßes zu verantworten. Ich selbst bin ein „Kind der neuen Technologien“ und begeisterter Internetanwender, daher kenne ich die Chancen, als auch die Gefahren, des Internets sehr genau. Doch meiner Ansicht nach überwiegt der Chancenanteil und die neuen, für viele Menschen noch ungeahnte, Möglichkeiten deutlich. In unserer Gesellschaft wird es immer Personen geben, die ihre Grenzen nicht einschätzen können und es in vielerlei Hinsicht maßlos übertreiben. „Alles mit Maß und Ziel“ – wird das Internet mit diesem Grundsatz bedient, so ist die Gefahr sehr gering die eigene Identität in der Welt der Bits und Bytes zu verlieren.

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