Placeboeffekt

Schlagwörter:
Vorteile und Nachteile, Wirkung, Definition, das Salben-Experiment, das Tropf-Experiment, Chirurgie, Geschichtlicher Hintergrund, Referat, Hausaufgabe, Placeboeffekt
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Referat

Der Placeboeffekt



Definition Placeboeffekt
Placeboeffekte können definiert werden als positive physiologische oder psychologische Veränderungen, nach Einnahme wirkungsloser Medikamente (bzw. Medikamente ohne spezifischen Wirkstoff). Also ist die Wirkung des Placebos abhängig davon, wie viel Bedeutung die Medikamente für den jeweiligen Patienten haben. Der Glaube kann eben doch Berge versetzen. Doch auch ohne medizinische Behandlung treten häufig Spontanheilungen auf. Viele Patienten suchen den Arzt erst am Höhepunkt ihrer Beschwerden auf. Zu diesem Zeitpunkt ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Beschwerden nachlassen, schon rein statistisch gesehen größer als vorher. Also ist die Wirksamkeit eines Placebos nie genau messbar. Begleitende Maßnahmen wie Stressreduktion oder eine Diät stärken ebenfalls den Heilerfolg.


Die Placebobehandlung
Placebobehandlungen sind Behandlungen, ohne dass potentiell wirksame Mittel (Arzneimittel, Operation, Psychotherapieverfahren) eingesetzt werden. Statt einer als wirksam erachteten (oder vermuteten) Behandlung werden Scheinbehandlungen mit nachgebildeten Arzneimitteln eingesetzt, die keine als wirksam erachteten Stoffe beinhalten. Ein typisches Beispiel:
Eine Patientin litt seit vielen Jahren unter schweren Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Die üblichen Schmerzmittel verursachten bei ihr schwere Magenbeschwerden. Selbst Krankengymnastik konnte die Beschwerden der Frau nicht lindern. Schließlich griff Ihr Arzt zu einer List: Er schlug ihr ein Medikament aus Amerika vor, das er über alles lobte. Es wäre extrem wirkungsvoll und habe keine Nebenwirkungen. Sofort stimmte die Patientin der neuen Behandlung zu. Mit einer feinen Nadel injizierte der Arzt ihr nun eine kleine Menge wirkungsloser Kochsalzlösung – genau an die Stelle, wo sie den stärksten  Schmerz verspürte. Schon wenige Minuten später waren ihre Schmerzen verschwunden – zum ersten Mal seit Monaten.


Geschichtlicher Hintergrund
Viele Ärzte gingen damals davon aus, dass die aus Stärke oder Brot gefertigten Pillen (Placebos) keinen anderen Nutzen hatten als den die Behandelten zu beruhigen und ihr Verlangen nach Medizin zu stillen. Niemand gab damals trotz der beschränkten Möglichkeiten der Medizin zu, dass er selbst Placebos verwendete, solcherart Behandlung wurde nur den örtlichen Rivalen und Quacksalbern unterstellt. Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts erkannte man, dass Placebos in der Medizin unverzichtbar sind. Mittlerweile bestehen die Pillen aus Milchzucker, Stärke oder Kochsalzlösung. Durch Studien erkannte man auch die enorme Wirksamkeit der Scheinbehandlungen. Jedoch hat sich die Behandlung mit Placebos bis heute noch nicht vollkommen durchgesetzt.

 

Mythen und Fakten

Mythos
Fakt
Die Tatsachen, dass ein Placebo hilft bedeutet, dass der Betroffene sich seine Symptome eingebildet hat.
Das stimmt nicht, Placebos haben auch bei starken Symptomen und organischen Krankheiten eine Wirkung. Die Gefahr dabei ist, dass ein Teil der Nebenwirkungen sich bessert, der organische Kern der Erkrankung aber erhalten bleibt, durch die Besserung der Nebenwirkungen sogar versteckt wird und sich möglicherweise verschlimmert.
Man muss an eine Behandlungsmethode glauben, damit der Placeboeffekt eintritt.
Placebowirkungen treten auch dann auf, wenn der Betroffene nicht an die Behandlungsmethode glaubt. Der Glaube an die Behandlungsmethode erklärt nur einen Teil des Placeboeffektes.
Placebos sind harmlos.
Auch Placebos, die eigentlich keine wirksamen Substanzen beinhalten, können einen Noceboeffekt haben. Das heißt es können negative Wirkungen auftreten.
Viele Placebos enthalten auch wirksame Bestandteile, die teilweise gravierende Nebenwirkungen haben können.
Eine weitere Gefahr besteht darin, dass schwerwiegerende Krankheiten durch den Placeboeffekt übersehen werden können.
Placebos können auch auf Dauer der Arzt-Patientbeziehung schaden und das daraus entstehende Misstrauen kann dann andere Behandlungen erschweren.
Placebos werden selten eingesetzt.
Auch in der konventionellen Medizin ist die Verwendung von Placebos häufig:
Der Einsatz von Antibiotika bei einer normalen Erkältung ist ein typisches Beispiel. Das Antibiotikum ist hier wirkungslos aber nicht ohne Nebenwirkungen. Man denkt nur, dass das Medikament hilft, da die Erkältung ohnehin abklingt.


Es gibt weitere Fakten, die man sich kaum erklären kann:

  • Je wichtiger der Name des Mittels und je komplizierter die Anweisungen sind, desto größer ist der Heilerfolg. Die Erfolgsquote lässt sich dadurch bis zu 50 % steigern.
  • Placebos wirken besser, wenn sie in den Medien als gut dargestellt wurden. Wenn sie in der Presse eine negative Wertung bekamen, waren die Erfolge der Placebos geringer.
  • Placebos wirken am besten bei Menschen, die ohne Angst zum Arzt gehen.
  • Spritzen wirken bis zu 45 % besser als Tabletten. Wenn die Spritzen von Ärzten gesetzt sind, zeigen sie zudem mehr Wirkung als die von Krankenschwestern verabreichten.
  • Durch eine Studie wurde festgestellt, dass die Wirkung von Antidepressiva zu 75 % auf den Placeboeffekt zurückzuführen ist.
  • Patienten reagieren besonders gut auf Tabletten in ihrer eigenen Lieblingsfarbe.
  • Sehr kleine und sehr große Tabletten wirken besser als mittelgroße.
  • Bittere Tabletten wirken besser.

Was hilft wogegen?

  • Rot oder Orang: ein Zeichen für Kraft
    Rote Placebos wirken gegen : Rheuma, Herz – Kreislauf – Beschwerden, Schwäche und Depressionen. Sie gälten als stärkend und belebend.
  • Weiß:
    Weiße Tabletten wirken gegen : Allergie, Asthma, Herzbeschwerden,
    Kreislaufprobleme, Juckreiz, Fieber und Rheuma. Erstaunlicherweise trauen die Patienten den Kleinen weißen Pillen mehr zu, als mittelgroße oder große. Mittelgroße Tabletten werden oft gezielt gegen Schmerzen eingesetzt. Die meisten Kopfschmerztabletten sind mittelgroß, weiß und in der Mitte teilbar, und deshalb verbinden wir schmerzlindernde Mittel immer mit mittelgroßen weißen Tabletten.
  • Grün: die Farbe der Hoffnung
    Grüne Dragees wirken gegen : Schlafstörung, Schlaflosigkeit, Unruhe und Unwohlsein.
    Hoffnung wird mit Ruhe und Hoffnung in Verbindung gebracht und wirkt deshalb schlaffördernd und beruhigend. Aber warum genau wir so auf die bestimmten Farben reagieren ist noch nicht bewiesen.
  • Säfte:
    Placebos in Form von Säften wie z.B. Hustensaft wirken besonders bei Kindern sehr gut.
  • Kapseln:
    Kapseln wirken gegen : Migräne, Schwindel, starke Schmerzen, Kreislaufprobleme, Infektionen, Grippe und Erkältung.
    An Kapseln haben wir höhere Erwartungen als an normale Tabletten. Das scheint daran zu liegen, dass es ein angelernter Effekt ist, denn z.B. Antibiotika wird meist in Form von Kapseln verabreicht und Antibiotika gilt allgemein als sehr wirksam.
  • Rosa Dragees:
    Sie wirken gegen : Depressionen und helfen bei Suchtentwöhnung. Sie werden vor allem in Psychiatrien und Altersheimen eingesetzt, wie die meisten Placebos. Das liegt nicht daran, dass die alten Leute zum Beispiel oft denken, dass sie ein bestimmtes Medikament benötigen. Es kann jedoch sein, dass dieses Medikament nicht zusätzlich mit anderen Medikamenten genommen werden darf, das aber nach
    Meinung der Ärzte wichtiger für den Patienten ist. Also werden die anderen Medikamente, die der Patient unbedingt nehmen möchte, durch Placebos ersetzt.

Die Wirksamkeit des Placebo
Um die Wirksamkeit der Placebos zu testen, werden Studien entweder mit dem Doppelblindversuch oder mit dem Einfachblindversucht durchgeführt. Beim Einfachblindversuch weiß der Arzt, ob der Patient Placebo erhält. Beim Doppelblindversuch weiß weder der Arzt noch der Patient, ob es ein wirksames Medikament oder ein Placebo ist. Beim Einfachblindversuch wussten also damals die Patienten nichts davon, dass  sie nur ein Scheinmedikament im Rahmen einer Studie erhielten. Die Forscher waren nicht verpflichtet, dies den Patienten mitzuteilen und so war es einfacher für sie, zu signifikanten Ergebnissen zu kommen
( Ergebnisse, die nicht nur zufällig sind, sondern kennzeichnend). Erst Anfang der 70er Jahre wurde dieses Verfahren allgemein als unethisch angesehen, genauso wie die Behandlung mit Placebos.
Die Wirksamkeit der Placebos kann man auch so messen, in dem man einer Gruppe keine Medikamente und Placebos gibt und der anderen Gruppe mit der selben Krankheit wohl Placebos gibt. Man beobachtet dann in einer gewissen Zeitspanne die Besserung der Versuchspersonen und vergleicht sie miteinander.
Die "Placebopersönlichkeit" gibt es nicht. Es sind also nicht etwa leicht beeinflussbare Menschen, bei denen die Placebos anschlagen. Auch rational denkende, selbstbewusste Patienten reagieren auf Placebos. Warum dennoch manche Menschen empfänglicher für Placebos sind als andere, bleibt ein Rätsel der Medizin.
Der Placeboeffekt macht einen großen Teil des Behandlungserfolges bei psychischen Erkrankungen aus. Man kann den Placeboeffekt aber nicht mit Spontanheilung gleichstellen, denn bei einer Spontanheilung heilt der Körper die Krankheit ohne jegliche Hilfe von außen ( wie Medikamenten, usw.). Beim Placeboeffekt wird der Körper durch Außen beeinflusst.

Das Tropf-Experiment:
Das wichtigste bei der Verabreichung der Placebos: Der Patient darf nicht wissen, dass er nur ein Scheinmedikament erhält. Das bewies der Turiner Wissenschaftler Fabrizio Benedetti. Er hängte Patienten nach einer Lungenoperation an einen Tropf aus dem stetig wirkungslose Kochsalzlösung tropfte. Der einen Gruppe der Patienten erzählte Benedetti, dass sich in dem Tropf ein neuartiges, sehr wirkungsvolles Schmerzmittel befände. Eine weitere Gruppe ließ er absichtlich im Unklaren, was in dem Tropf enthalten war. Die dritte Gruppe schließlich erfuhr die Wahrheit über die stetig in ihre Adern tröpfelnde Kochsalzlösung. Alle 3 Gruppen durften jedoch so oft sie wollten nach wirksamen schmerzstillenden Spritzen verlangen. Während des ganzen Experiments ließ der italienische Forscher genau aufzeichnen nach wie vielen Spritzen die Patienten verlangten. Und tatsächlich: Die Gruppe, die von dem Placebo wusste, fragte am häufigsten nach Spritzen, dann die ahnungslose Gruppe und zuletzt die Gruppe, die dachte, in dem Tropf wäre wirksames Schmerzmittel.
Fazit:
Das Experiment zeigt eines ganz deutlich: Nur wenn der Patient vom Placebo eine Besserung erwartet, kann das Scheinmedikament seine Wirkung entfalten.

Der Mensch profitierten von einem uralten Programm, dass in unserem Gehirn gespeichert ist. Schon den Steinzeitmenschen half es dabei, trotz einer schmerzhaften Verwundung die Flucht zu ergreifen. Unser Gehirn entscheidet selbst darüber, wie viel Schmerz in unser Bewusstsein rückt. Dafür stehen ihm körpereigene Schmerzmittel, sogenannte Opioide zur Verfügung. Sie wirken ähnlich wie Morphium. Also, je mehr wir glauben, dass das Mittel wirkungsvoll ist, desto weniger Schmerz lässt unser Gehirn zu.
Diese Opioide können auch durch Placebos aktiviert werden, ist inzwischen durch viele Studien belegt. Ein weiterer Beweis: Die Placebowirkung lässt sich sogar aufheben, wenn die Opioide durch den Wirkstoff Naloxon blockiert sind.

Das Salben-Experiment
Forscher wollten wissen, was beim Placeboeffekt im Gehirn passiert. Dazu starteten sie ein Experiment. Ihren Versuchspersonen erzählten sie, dass sie die Funktionsweise einer extrem wirkungsvollen Schmerzsalbe genau untersuchen wollten. Deswegen cremten sie die eine Hand der Versuchsperson mit der angeblichen Schmerzsalbe ein, auf die andere kam eine Kontrollsalbe. Doch in Wirklichkeit waren beide Salben identisch - also völlig wirkungslos. Dann wurden die Studienteilnehmer im sogenannten Kernspintomographen genauer untersucht ( mit einem Kernspintomograph können Querschnittbilder des Gehirns erstellt werden ). Mit einem Laser gaben die Forscher einen kurzen Schmerzimpuls auf jede der beiden Hände. Danach mussten die Versuchspersonen mit einem vorher verabredeten Handzeichen erklären, wie intensiv der Schmerz war. Tatsächlich funktionierte auch bei der Salbe der Placeboeffekt. Die Versuchspersonen  gaben an, an der Hand mit der angeblich schmerzstillenden Salbe deutlich weniger Schmerzen zu verspüren. Was dabei im Gehirn geschah, zeigten nachher die Bilder:
Mit diesem Experiment konnte man feststellen, dass der Schmerz gar nicht in der Großhirnrinde ankommt, und damit auch nicht in das Bewusstsein eindringen kann. Offenbar ist ein Bereich im Frontalhirn an der Entstehung des Placeboeffektes beteiligt. Das heißt: Der Placeboeffekt hat nichts mit Einbildung zu tun, sondern führt zu echten Veränderungen im Gehirn.


Nachteile des Placebos
Negative Seiten an der Placebobehandlung sind, dass erst einmal das Vertrauen in die Behandlung und den Behandelnden ( also den Arzt ) gestört wird.
Eine andere negative Seite ist, dass auch hier das Risiko des Noceboeffekts besteht. Mit "Nocebo" bezeichnen Experten alle unerwünschten Wirkungen von Placebos, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit, Verstopfungen, Erbrechen und Hautausschläge. Sie entstehen besonders häufig dann, wenn die Ärzte bei der Verabreichung des Placebos genau auf diese Nebenwirkungen hinweisen. Auch hier spielt also die Erwartung des Patienten eine wichtige Rolle. Bereits in den 60er Jahren wurden Noceboexperimente durchgeführt. Bei einem von ihnen sagten die Ärzte ihren Patienten, sie würden ein neues Brechmittel testen. Die Versuchspersonen erhielten jedoch nur Zuckerwasser. Trotzdem mussten sich 80 % der Studienteilnehmer übergeben.
Fazit:
Der Noceboeffekt besteht auch nur auf psychischer Basis, ist jedoch das genau das Gegenteil des Placeboeffekts.
Schlussendlich ist es fraglich, ob es gut ist, wenn Ärzte ihre Patienten vor den Nebenwirkungen ihrer Medikamente warnen oder auf Zigarettenpackungen Hinweise über die Risiken des Rauchens stehen. Möglicherweise wecken gerade diese kurzen Sätze in den Konsumenten die Erwartung, tatsächlich an Lungenkrebs zu erkranken. Und das macht die Entstehung einer solch schweren Krankheit möglicherweise nur noch wahrscheinlicher anstatt sie zu verhindern.

Positive Wirkungen des Placebos

Scheinmedikamente helfen dem Immunsystem
Placebos wecken wie schon gesagt die Erwartung auf Heilung und diese Erwartung entsteht irgendwo im Gehirn und unser Nervensystem beeinflusst mehr Prozesse in unserem Körper als wir glauben. Endorphine (die körpereigenen "Glücksstoffe") beispielsweise werden freigesetzt, wenn wir eine positive Erwartung haben. Und diese Endorphine können auch die sogenannten T-Zellen unseres Immunsystems aktivieren und somit auch Heilungsprozesse beschleunigen.

Der Placeboeffekt kann sogar bei Krebs helfen – zumindest zeitweise
Es wurde eine neue Krebstherapie entwickelt. Bei Patienten mit Krebs im Dickdarm stiegen die Überlebensraten nach Gabe einer neuen Substanz an. Und das obwohl der Wirkstoff die Krebszellen gar nicht ausschalten konnte.  Trotzdem bildeten sich bei diesen Patienten nachdem der ursprüngliche  Tumor durch eine Operation entfernt wurde, weniger neue Krebsgeschwülste. Doch durch eine Studie konnte nachgewiesen werden, dass der Placeboeffekt dieser neuen Therapie einfach nur besonders groß war, weil die Patienten von dieser neuen vielversprechenden Therapie einen besonders hohen Heilungserfolg erwartet hatten. Die Patienten in der Kontrollgruppe hatten dagegen keine besonders intensive Betreuung erfahren, also demnach keine höheren Erwartungen und die Wirkung der neuen Therapie war nur sehr gering.
Zu ähnlichen Ergebnissen kamen die Forscher bei Experimenten mit anderen Krebsarten.
Wie schön wäre es, wenn sich Krebs einfach durch ein Placebo heilen ließe. Aber das trifft leider nicht zu. Denn bei vielen Patienten, bei denen der Placeboeffekt zunächst eine Besserung brachte, kam der Krebs zurück. Und das gilt für die meisten Erkrankungen, bei denen Placebos wirken. Irgendwann merkt der Körper den Betrug und die Placebowirkung lässt nach. Auf Dauer können also Placebos echte Medikamente nicht ersetzen.


Chirurgie
Auch eine Operation kann einen Placeboeffekt haben. Mit verschiedenen Studien kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass der Heilungserfolg nach einer Operation zu 70 % auf den Placebo-Effekt zurückzuführen ist.
Experiment:
Die amerikanische Wissenschaftlerin McRae und ihr Team haben 40 Parkinson - Patienten behandelt. 20 der insgesamt 40 Testpersonen bekamen bei einer einer Operation die Schädeldecke nur aufgebohrt, sonst nichts. Den anderen 20 Patienten implantierten die Mediziner embryonale neuronale Zellen. Die embryonalen Zellen sollten das Dopamin herstellen, das Parkinson-Kranken fehlt. Mit dem Versuch sollte gezeigt werden, wie effektiv eine Behandlung mit embryonalen Zellen bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson ist. Doch gezeigt wurde etwas anderes: 30 der Patienten wurden in einer zweiten Runde dieser Studie zur Lebensqualität befragt, 12 von ihnen hatten tatsächlich ein Transplantat und 18 Patienten waren nur scheinbar behandelt worden. Die meisten der 30 Patienten fühlten sich deutlich besser, unabhängig davon, ob sie wirklich oder nur zum Schein operiert wurden. Und eines war offensichtlich: Wer wirklich an den Erfolg einer Operation glaubt, dem geht es hinterher meistens besser als jemandem, der nicht daran glaubt.

Placeboeffekt : Gruppenarbeit


1. Wie bezeichnet man die unerwünschten Nebenwirkungen von Placebos?

 

 
 
Non - Placebo
 
 
 
Pseudo – Placebo
 
 
 
Nocebo
 
 
 
Contra – Placebo
 

 

2. Rund 25% der Patienten reagierten auf die Verabreichung eines Placebos, wenn es ihnen vom Pflegepersonal verabreicht wurden. Wie viel Prozent reagierten auf das Placebo bei einer Gabe durch den Arzt?

 

 
 
10 %
 
 
 
25 %
 
 
 
70 %
 
 
 
90 %
 

 

3. Was überprüfen Wissenschaftler mit Hilfe von Placebos?

 

 
 
Die Suchtgefahr von Patienten
 
 
 
Die Zusammensetzung des Blutes
 
 
 
Die Wirksamkeit von Arzneimitteln
 
 
 
den wirtschaftlichen Nutzen von Medikamenten
 

 

4. Zu wie viel Prozent ist die Wirkung der Antidepressiva auf den Placeboeffekt zurückzuführen?

 

 
 
Zu 15 %
 
 
 
Zu 35 %
 
 
 
Zu 55 %
 
 
 
Zu 75 %
 

 

5. Die Tabletten welcher Farbe haben die größte Wirkung?

 

 
 
Rot oder Orange
 
 
 
Grün
 
 
 
Weiß
 
 
 
Lieblingsfarbe
 

 

6. Was ist das Wichtigste bei der Verabreichung von Placebos?

 

 
 
 
 
Der Patient darf nicht wissen, dass er ein unwirksames Mittel einnimmt.
 
 
 
 
Die Farbe des Mittels muss die Richtige sein.
 
 
 
 
Der Patient muss wissen, dass er nur ein Placebo einnimmt.
 
 
 
 
Sie dürfen nur in Form von Tabletten verabreicht werden.

 

Der Placeboeffekt

  • unterstützt jede medizinische Behandlung
  • ist bei invasiven ( invasiv = eindringend ) Methoden größer ( wie Spritzen, ... )
  • Größere Nebenwirkungen einer Substanz vergrößern den Placeboeffekt.
  • Glaube versetzt nur dann Berge, wenn auch Substanz vorhanden ist
  • aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers
  • Im Vergleich mit einer unwirksamen Behandlung mit Nebenwirkungen die dem Primärsymptomen ähneln, kann der Placeboeffekt in Studien größer erscheinen.
  • ist abhängig vom Vertrauen in die therapeutische Beziehung
  • ist abhängig von Vorerfahrungen des Patienten mit gewissen Behandlungsmethoden
  • ist abhängig davon ob das Behandlungskonzept als sinnvoll und an der Ursache der Erkrankung anknüpfend empfunden wird
  • ist abhängig von der Autorität dessen, der die Behandlungsmethode empfiehlt
  • kann auch erhebliche Nebenwirkungen haben, wie den Noceboeffekt.

Zusammenfassung des Referats:
Der Placeboeffekt


Ein Placebo ist ein Medikament das keinen Wirkstoff beinhaltet, aber trotzdem eine Heilung hervorrufen kann. Es enthält nur Füllstoffe wie zum Beispiel Milchzucker und Stärke. Placeboeffekte können definiert werden als positive physiologische oder psychologische Veränderungen, nach Einnahme dieser wirkungslosen Medikamente (bzw. Medikamente ohne spezifischen Wirkstoff).

Die Wirkung des Placebos ist abhängig davon, wie viel Bedeutung die Medikamente für den jeweiligen Patienten haben. Der Glaube kann eben doch Berge versetzen. Der Placeboeffekt hat jedoch nichts mit Einbildung zu tun, sondern führt zu echten Veränderungen im Gehirn. Die Wirksamkeit eines Placebos ist aber nicht genau messbar, denn auch ohne medizinische Behandlung treten häufig Spontanheilungen auf. Viele Patienten suchen den Arzt erst am Höhepunkt ihrer Beschwerden auf. Zu diesem Zeitpunkt ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Beschwerden nachlassen, schon rein statistisch gesehen größer als vorher.

Auch eine Operation kann einen Placeboeffekt haben. Mit verschiedenen Studien kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass der Heilungserfolg nach einer Operation zu 70 % auf den Placebo-Effekt zurückzuführen ist.

Die Geschichte des Placebos
Viele Ärzte gingen damals davon aus, dass die aus Stärke oder Brot gefertigten Pillen (Placebos) keinen anderen Nutzen hatten als den die Behandelten zu beruhigen und ihr Verlangen nach Medizin zu stillen. Niemand gab damals trotz der beschränkten Möglichkeiten der Medizin zu, dass er selbst Placebos verwendete, solcherart Behandlung wurde nur den örtlichen Rivalen und Quacksalbern unterstellt. Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts erkannte man, dass Placebos in der Medizin unverzichtbar sind. Mittlerweile bestehen die Pillen aus Milchzucker, Stärke oder Kochsalzlösung. Durch Studien erkannte man auch die enorme Wirksamkeit der Scheinbehandlungen. Jedoch hat sich die Behandlung mit Placebos bis heute noch nicht vollkommen durchgesetzt.

Die Wirksamkeit des Placebos
Um die Wirksamkeit der Placebos zu testen, werden Studien entweder mit dem Doppelblindversuch oder mit dem Einfachblindversucht durchgeführt. Beim Einfachblindversuch weiß der Arzt, ob der Patient Placebo erhält. Beim Doppelblindversuch weiß weder der Arzt noch der Patient, ob es ein wirksames Medikament oder ein Placebo ist.
Die Wirksamkeit der Placebos kann man auch so messen, in dem man einer Gruppe keine Medikamente und Placebos gibt und der anderen Gruppe mit der selben Krankheit wohl Placebos gibt. Man beobachtet dann in einer gewissen Zeitspanne die Besserung der Versuchspersonen und vergleicht sie miteinander.

Die "Placebopersönlichkeit" gibt es nicht. Es sind also nicht etwa leicht beeinflussbare Menschen, bei denen die Placebos anschlagen. Auch rational denkende, selbstbewusste Patienten reagieren auf Placebos.

Es gibt einige Aspekte, die zur Wirksamkeit der Placebos beitragen:

  • Die Farbe der Tablette oder des Dragees.
  • Von welcher Autorität die Behandlung durchgeführt wird.
  • Wie das Mittel in der Gesellschaft und in den Medien beurteilt wird.
  • der Glaube an die Wirkung des Mittels.

Der Placeboeffekt macht einen großen Teil des Behandlungserfolges bei psychischen Erkrankungen aus. Man kann den Placeboeffekt aber nicht mit Spontanheilung gleichstellen, denn bei einer Spontanheilung heilt der Körper die Krankheit ohne jegliche Hilfe von außen ( wie Medikamenten, usw.). Beim Placeboeffekt wird der Körper durch Außen beeinflusst.

Negative Aspekte des Placeboeffekts
Negative Seiten an der Placebobehandlung sind, dass erst einmal das Vertrauen in die Behandlung und den Behandelnden ( also den Arzt ) gestört wird.
Eine andere negative Seite ist, dass auch hier das Risiko des Noceboeffekts besteht. Mit "Nocebo" bezeichnen Experten alle unerwünschten Wirkungen von Placebos, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit, Verstopfungen, Erbrechen und Hautausschläge. Sie entstehen besonders häufig dann, wenn die Ärzte bei der Verabreichung des Placebos genau auf diese Nebenwirkungen hinweisen. Auch hier spielt also die Erwartung des Patienten eine wichtige Rolle. Der Noceboeffekt besteht auch nur auf psychischer Basis, ist jedoch das genau das Gegenteil des Placeboeffekts.

Aus all dem kann man also schließen, dass der Glaube an Besserung und Heilung eine große Rolle bei der Wirksamkeit der Medikamente spielt. Nicht nur die Inhaltsstoffe sind also ausschlaggebend.

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