Shakespeare, William - Charakterisierung der Lady Macbeth

Schlagwörter:
William Shakespeare, König und Untertan, Referat, Hausaufgabe, Shakespeare, William - Charakterisierung der Lady Macbeth
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Referat

Lady Macbeth - Charakterisierung der Lady Macbeth

Die Tragödie Macbeth wurde um 1606 von William Shakespeare geschrieben und beschreibt den Aufstieg des königlichen Heerführers Macbeth zum König von Schottland, seine Veränderung zum Tyrannen und seinen Fall. Shakespeare verwob in diesem Drama geschichtliche Fakten über den historischen König Macbeth und den zeitgenössischen James I mit Aberglaube, Mythologie und Fiktion. 

Aufgabe: Charakterisiere Lady Macbeth und zeige auf, welche Rolle sie für die Entscheidung ihres Mannes zwischen König und Untertan gespielt hat!

Mit dem Vorlesen des Briefes Macbeths findet eine Selbstvorstellung der Lady über seine Worte statt. Zwar erzählt Macbeth von der Hexenbegegnung, verschweigt ihr jedoch Banquos Anwesenheit und die Voraussage für ihn und auch, welche Gedanken bereits von ihm selbst Besitz ergriffen haben. Ihrer Einschätzung nach strebt Macbeth zwar nach Größe, ist voller Ehrgeiz, braucht aber jemanden, der ihn antreibt und so betrachtet sie es als ihre Aufgabe, ihn zu beeinflussen. Sie sieht sich als eine Frau, die mit Willensstärke und Entschlossenheit ihr Ziel erreichen will. Sie überredet Macbeth mit den Worten wie, “Bist du zu feige, derselbe Mann zu sein in Tat und Mut“ (1/7), Duncan zu töten. Damit kränkt sie seinen Stolz und seine Ehre. Sie fordert Macbeth auf, die Planung des Mordes an Duncan ihr zu überlassen: „Lass alles andre mir“ (1/5). Nach der Tat zeigt sie zwar auch menschliche Gefühle, jedoch ihr folgendes Verhalten zeugt von ihrer Kaltblütigkeit: schließlich bewahrt sie die Selbstkontrolle, denkt klar und praktisch, entfernt die Beweise seiner Tat und lenkt, indem sie die Dolche zum Tatort zurückbringt, den Verdacht auf die Kammerdiener. Sie behält einen kühlen Kopf und versucht außerdem, Macbeth mit Ermahnungen immer wieder von seinen tiefsinnigen Gedanken abzubringen.

Bis hierhin erscheinen Macbeth und Lady Macbeth von gleicher Wichtigkeit, doch ihre Bedeutung nimmt nach dem Tod von Duncan ständig ab. Schon an dem Mord Banquos hat sie offensichtlich keinen Anteil mehr und Macbeth plant immer mehr alleine, ohne seine Geheimnisse und Wünsche seiner Frau anzuvertrauen.

In der Bankett- Szene bewahrt sie jedoch noch die Ruhe und versucht die Situation zu retten, als Macbeth Banquos Geist erblickt, indem sie den Anwesenden sein merkwürdiges Verhalten erklärt und versucht, die Aufmerksamkeit der Gäste von ihm zu lenken: „Nehmt dies, ihr Herrn, als was Alltägliches, nichts weiter ist`s“ ( /4). Da ihn jedoch auch ihre Mahnrufe an seiner Männlichkeit nicht zur Vernunft bringen, zeigt sie langsam Reue. Unter der Last ihres Gewissens wird ihr Zusammenbruch dargestellt. Auffällig ist, dass die Visionen, die Macbeth schon zu Beginn quälen, nun in Lady Macbeth ihre ausgeprägte Wirkung zeigen. Schließlich findet sie im Zusammenhang zum Nachtwandeln, sich von der Schuld reinzuwaschen: „Fort, verdammter Fleck, fort , sag` ich“ ( /1). Im Hinweis auf Lady Macduffs Tod wird deutlich, dass das Blutvergießen auch für sie unerträglich geworden ist und das ihre Sehnsucht nach dem Guten zum Ausdruck kommt. Weil sie niemanden ihre Probleme anvertrauen kann, wählt Lady Macbeth den Tod, da sie die Qualen nicht mehr ertragen kann. Als Macbeth erfährt, dass Lady Macbeth tot ist, sagt er darauf nur: „Sie hätte später sterben können“ ( /5 ).

Macbeth und Lady Macbeth leben sich langsam auseinander. Zuerst ist sie die Skrupellose und er Derjenige, der zögert und sich Vorwürfe macht. Zum Schluss ist es genau das Gegenteil. Sie ist Diejenige, die sich Vorwürfe macht und er ist so skrupellos, dass er sich nicht einmal mehr um seine Frau kümmert.

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