Juden - Tötung der Juden im 3. Reich

Schlagwörter:
Ideologie des Nationalsozialismus, Antisemitismus, Vernichtung der Juden im 3.Reich, Judenverfolgung, Konzentrationslager, Wannseekonferenz, Vernichtungslager Auschwitz, Referat, Hausaufgabe, Juden - Tötung der Juden im 3. Reich
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Referat

Der Vernichtungsprozess der Juden - Vernichtung der Juden im 3.Reich



Inhaltsverzeichnis:

1) = Anfänge der Judenverfolgung
2) = Die Vernichtung der Juden in Konzentrationslagern
3) = Massaker an der Judenbevölkerung
4) = Schlusswort/Eigene Meinung 
5) = Zusammenfassung in Stichpunkten



1) Anfänge der Judenverfolgung
Die Wurzeln der Judenverfolgung in der NS-Zeit reichen weit zurück. Neben christlich geprägter Judenfeindschaft und rassenideologischem Antisemitismus konnten allgemeine Verhaltenspositionen wie Fremdenhass, Neid und blinder Gehorsam in den Dienst der NS-Ideologie gestellt werden. Für wirtschaftlichen Niedergang, sozialen Abstieg und politische Instabilität im Deutschen Reich wurde „der Jude“ verantwortlich gemacht. Die Muster der Vorurteilsbildung und der politischen Agitation waren so primitiv, dass viele Juden eine Umsetzung der Drohungen in die Tat für undenkbar hielten. Die unmittelbar nach Beginn der NS-Herrschaft ergriffenen Maßnahmen zur Entrechtung der Juden in Deutschland wurden deshalb nur von wenigen als Vorboten eines Völkermordes aufgefasst. Die Verfolgung begann am 1.April 1933 mit dem Boykott jüdischer Geschäfte unter dem Motto: „Kauft nicht bei Juden“. Das wenige Tage später erlassene „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ ermöglichte die Entlassung jüdischer Beamter. Das „Reichsbürgergesetz“ von 1935 machte die Juden zu Bürgern minderen Rechts. Bis zum Beginn des 2. Weltkriegs wurden etwa 250 Gesetze und Verordnungen erlassen, die Juden aus immer mehr Lebensbereichen ausschlossen. Von der Führung des NS-Regimes vorbereitet und organisiert, fand in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 im ganzen Reichsgebiet ein Pogrom statt: Synagogen wurden zerstört, jüdische Wohnungen, Geschäfte und Betriebe überfallen, demoliert und geplündert. 91 Juden wurden ermordet, 26.000 in Konzentrationslager gebracht und nur entlassen, wenn sie sich zur Auswanderung verpflichteten. Von den etwa 500.000 Juden, die Anfang 1933 in Deutschland gelebt hatten, war bis Ende 1938 ungefähr ein drittel ins Ausland geflüchtet. Nun versuchten auch die Gebliebenen, so schnell wie möglich zu emigrieren. Das gelang bis zum Emigrationsverbot im Herbst 1941 etwa der Hälfte von ihnen. Unterstützung fanden sie vor allem bei jüdischen Selbsthilfeorganisationen im In- und Ausland: Emigrationshilfe, Rechtsberatung, Ausbildung, Arbeitsbeschaffung, Wohlfahrt. Nach dem Pogrom vom 9.November 1938 wurden die Juden ihres Vermögens beraubt und aus den ihnen noch verbliebenen Berufen gedrängt. Ab September 1941 mussten sie den Judenstern tragen, wurden sie aus ihren Wohnungen vertrieben und in „Judenhäusern“ zusammengepfercht. Mitte Oktober 1941 begannen die Deportationen aus dem Reich in die Ghettos und in die Vernichtungslager im besetzten Osteuropa.

2) Die Vernichtung der Juden in Konzentrationslagern
Konzentrationslager wurden im 3.Reich zur massenhaften Ermordung der Juden genutzt. Unmittelbar nach ihrer Machtergreifung am 30. Januar 1933 begannen die Nationalsozialisten mit der Errichtung von Konzentrationslagern nach dem von Theodor Eicke für das Lager Dachau entwickelten Konzept. Konzentrationslager waren gefängnisähnliche Einrichtungen zur massenhaften Internierung von politischen Gegnern und anderen Personen (z.B. Juden). Die Konzentrationslager wurden in der Folgezeit weiterentwickelt und es entstand ein weit verzweigtes Netz von Außenstellen und Nebenlagern, die organisatorisch je einem Hauptlager zugeordnet waren. Einige wichtige Hauptlager waren Dachau (errichtet 1933), Sachsenhausen (1936), Buchenwald (1938), Mauthausen (1939), das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück (1940), Auschwitz (1941) und Bergen-Belsen (1943). Einige dieser Lager wurden im Rahmen des angestrebten Genozids an den Juden (Endlösung) bald zu reinen Vernichtungslagern umfunktioniert, in denen die Häftlinge gleich bei der Ankunft in den Tod geschickt wurden.

Im Frühjahr 1934 übernahm die Schutzstaffel (SS) die alleinige Verantwortung für die Konzentrationslager und bildete eigene Wachverbände (Totenkopfverbände) aus. Einzelne Häftlinge wurden als Hilfskräfte (Kapos) herangezogen, die zum Teil ebenso grausam waren wie das SS-Wachpersonal, teilweise aber auch die Lebensverhältnisse für ihre Mitgefangenen erträglicher gestalten konnten. Anfangs wurden vor allem Regimekritiker inhaftiert, wie etwa Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschaftler und Monarchisten. Später kamen Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Kriminelle, so genannte Arbeitsscheue und „Gewohnheitsverbrecher“ hinzu, im 2. Weltkrieg auch Kriegsgefangene. Jeder Häftling war durch ein auf seiner Gefangenenkleidung aufgenähtes Symbol als Angehöriger einer der genannten Gruppen erkennbar. Besonders nach 1937 wurden die Häftlinge systematisch als Zwangsarbeiter eingesetzt. Sie arbeiteten sowohl für neugegründete Wirtschaftsunternehmen der SS als auch für Privatunternehmen, vor allem im Bausektor und in der Rüstungsindustrie. Unter der Parole „Vernichtung durch Arbeit“ wurde ihre Arbeitskraft rücksichtslos ausgebeutet. Die Lebensverhältnisse in den Lagern waren unmenschlich; die Unterkünfte waren dürftig ausgestattete Baracken, Versorgung und sanitäre Verhältnisse waren völlig unzureichend. Gegen Ende des 2. Weltkrieges spitzte sich die Lage zu, als die Zahl der Häftlinge nochmals stark anstieg. Schätzungsweise 700 000 bis 800 000 von circa 1,6 Millionen Gefangenen starben in den Konzentrationslagern (ohne Vernichtungslager; diese miteingerechnet starb eine mindestens viermal höhere Anzahl von Menschen), vor allem an Hunger, Seuchen, Überanstrengung und den Misshandlungen durch das Wachpersonal, viele auch an den Folgen von medizinischen Versuchen. Am grausamsten behandelte man die sowjetischen und polnischen Kriegsgefangenen und besonders die Juden. Laut Dienstvorschrift hatten sich die SS-Wächter im KZ „wie der Soldat vor dem Feinde“ zu verhalten. Diese Anweisungen diente den meisten als Vorwand für die individuelle Willkür, die zusammen mit dem befohlenen Terror zu einer allgegenwärtigen Bedrohung für die Häftlinge wurde. Vielfältige Methoden der Strafe und Folter prägten den Lageralltag: Essensentzug, Schläge mit dem Gummirohr, verschärfte Haft im Stehbunker, Ausprüglungen auf dem Bock, Baumhängen (wobei man mit auf den Rücken gefesselten Armen an einen Baum oder Pfahl gehängt wurde), Ertränken in Regentonnen, tödliche Injektionen, Auspeitschungen und Exekutionen. Die Foltern wurden meistens zur Abschreckung vor den auf dem Apellplatz angetretenen Häftlingen ausgeführt. Oft musste zur Untermalung des grausamen Zeremoniells eine Häftlingskapelle spielen. Im Januar 1942 schließlich plante man auf der Wannseekonferenz die Tötung von geschätzten 14,7 Millionen Juden mittels Gas in Vernichtungslagern und begann augenblicklich mit der Umsetzung dieses Planes. Die in Güterwaggons herangeschafften Menschen wurden bei der Ankunft in den Lagern zunächst in Arbeitsfähige und unmittelbare Todeskandidaten vorsortiert. Unter dem Vorwand einer Desinfektionsmaßnahme wurden die Opfer mittels Zyklon B, das aus den Duschköpfen strömte, erstickt (vergast). Die ungeheuren Mengen an Leichnamen wurden schließlich in lagereigenen Krematoriumsöfen verbrannt. Auf dem Höhepunkt der Vernichtungsaktionen im Sommer 1944 starben in den Gaskammern von Birkenau täglich bis zu 24.000 Menschen. Seit 1943 waren die deutschen Armeen an allen Fronten auf dem Rückzug. Himmler hatte deshalb den Befehl gegeben, bei Feindannäherung die Konzentrationslager zu räumen. Kein Häftling sollte den Alliierten lebend in die Hände fallen. Die Spuren der Verbrechen versuchte die SS zu tilgen, indem sie die Häftlinge wegführte, Leichen beseitigte und Akten vernichtete. In Auschwitz wurden Ende 1944 die Gaskammern und Krematorien gesprengt, die Häftlinge in Richtung Westen evakuiert. Im Winter 1944/45 waren hunderttausende von KZ-Häftlingen bei eisiger Kälte in offenen Güterwagen oder zu Fuß unterwegs. Viele von ihnen kamen während der Transporte und in den Auffanglagern ums Leben: erfroren, verhungert, erschossen, erschlagen. Bevor die militärische Niederlage Deutschlands diese beispiellose Vernichtungsmaschinerie endgültig zum Stillstand brachte, starben fast drei Millionen Juden aus ganz Europa allein in den Vernichtungslagern Auschwitz, Chelmno, Belzec, Sobibór, Treblinka und Majdanek. Nach neuesten Schätzungen beträgt die Gesamtzahl der Opfer des Holocaust zwischen 5,3 und knapp über sechs Millionen Menschen.

3) Massaker an der Judenbevölkerung
Die Sicherheitspolizei hatte den Befehl, die Judenfrage mit allen Mitteln und aller Entschiedenheit zu lösen. Sie sollte aber bei den so ungewöhnlich harten Maßnahmen, die sogar in deutschen Kreisen Aufsehen erregen würden, nicht oder zumindest nicht sofort in Erscheinung treten. Es sollte vielmehr so aussehen als ob die einheimische Bevölkerung selbst auf die jahrelange Unterdrückung durch die Juden reagiert hätte. Dadurch das der Einsatzraum und auch die Aufgaben der Sicherheitspolizei vergrößert wurden, sollten die zuverlässigen Bürger jetzt selbst etwas gegen die Schädlinge ( vor allem Juden und Kommunisten ) unternehmen. In Litauen begann die Judenvernichtung durch die Partisanen, die scheinbar selbst etwas gegen die Juden unternehmen wollten, so dass nach außen nichts von einem deutschen Auftrag zu merken war. Diese Partisanen ermordeten in der Nacht vom 25. zum 26.6 1941 über 1500 Juden, zündeten mehrere Synagogen an und zerstörten ein jüdisches Wohnviertel mit rund 60 Häusern. In den folgenden Nächten brachten sie auf dieselbe Weise 2300 Juden um. Nach diesem Beispiel fanden in anderen Teilen Litauens ähnliche Aktionen in kleinerem Umfang statt. Dadurch, dass die Wehrmachtsstellen, die Verständnis für dieses Vorgehen hatten, informiert wurden, liefen diese Selbstreinigungsaktionen reibungslos ab.

Bei Massenmorden gab es nicht selten Bravorufe und Gelächter: Zum Beispiel der Massenmord in Kowno bei dem viele Anwohner zusahen und dem „Totschläger von Kowno“ zujubelten und ihn anfeuerten. Die Frauen hielten sogar in den hinteren Reihen ihre Kinder hoch, damit diese dem Totschläger zuschauen konnten, wie dieser einen Juden nach dem anderen mit seinem armdicken Knüppel niederschlug! Der Armeestab tat so, als würde er dieses Vorgehen missbilligen und erklärte diese Hinrichtung als spontanes Vorgehen der Anwohner gegen die Kollaborateure und Volksverräter.

Im so genannten Jäger-Bericht wurden die Exekutionen des Einsatzkommandos 3 bis zum 1. Dezember 41 ähnlich eines Einkommensberichts mit Namen der Stadt, in der die Exekution stattfand, Anzahl der getöteten Juden, Jüdinnen und jüdischen Kindern aufgelistet. Das Endergebnis waren 137 346 tote Juden.

Die Schlucht von Babi-Yar war eine Stelle, an der auch sehr viele Menschen ermordet wurden. Zu dieser wurden die Juden aus Richtung Kiew gebracht und dachten bis zuletzt, dass sie umgesiedelt werden würden. Sie kamen in langen Schlangen zu der Schlucht und mussten ihre Kleidung ausziehen und diese auf nach Kleidungsstücken geordneten Haufen ablegen. Es wurde kein Unterschied zwischen Mann, Frau oder Kind gemacht. Um die Schlucht zu erreichen mussten die Juden um eine Ecke gehen, so dass die ankommenden Juden nicht sahen was in der Schlucht passierte. Nur 2 Soldaten haben in der Schlucht 33771 Juden exekutiert. Dazu wurden in der 150 m langen Schlucht 3 Reihen Juden auf den Boden gelegt und die Soldaten gingen über die Juden und erschossen einen nach dem anderen. Die neu hinzukommenden Juden mussten sich auf die bereits toten und mit Blut verschmierten anderen Juden legen und warteten, bis auch sie von den Schützen getötet wurden.

Eine „bessere“ Art Juden zu töten erfanden Vergasungsfachleute wie z.B. Dr. August Becker, der vorher mit Vergasungen von Geisteskranken zu tun hatte. Um die exekutierenden Männer von der seelischen Belastung des Erschießens zu befreien, wurden von nun an viele Juden in so genannten „Gaswagen“ getötet. Es gab 2 Arten Gaswagen. Den „Opel-Blitz“ und den großen „Saurerwagen“. Diese Fahrzeuge waren sehr praktisch, weil man damit umher fahren konnte und die Juden „mobil“ ermorden konnte.

Laut eines Kriminalangestellten des Grenzpolizeikommissariats waren die Mitglieder des Grenzpolizeikommissariats gerne bereit an Erschießungen teilzunehmen. Zitat: Die Mitglieder der Grenzpolizei waren bis auf wenige Ausnahmen gerne bereit, bei Erschießungen von Juden mitzumachen. Da hat keiner gefehlt ... Ich betone nochmals, dass man sich heute ein falsches Bild macht, wenn man glaubt, dass die Judenaktionen widerwillig durchgeführt wurden. Dar Hass gegen die Juden war groß und man wollte Geld und Gold. Die Polizisten hatten allerdings die Möglichkeit, ohne nachteilige Folgen die Sonderaktionen zu verweigern.

Eine Taktik die Juden von der Gesellschaft abzugrenzen und an einem Platz zu sammeln war besonders in der Sowjetunion, dass Einsatzkommandos, um möglichst viele Städte möglichst rasch zu erreichen, den vorrückenden Truppenverbänden auf den Fersen folgten und die großen jüdischen Bevölkerungszentren abriegelten, bevor die Opfer überhaupt gemerkt hatten, welche Gefahr ihnen drohte. Derartig Frontangiffe brachten aber auch Probleme mit sich – gelegentlich gerieten die Einsatztruppen in schwere Gefechte. Zum Beispiel als das Einsatzkommando12 in Odessa von einem 2500 Mann starken sowjetischen Landungskommando überrascht wurde und dessen Feuer nur knapp entkam.


4) Schlusswort/Eigene Meinung
Unsere Meinung ist, dass der Völkermord an den Juden ein unverzeihbares Verbrechen ist, was nicht akzeptiert oder gutgeheißen werden kann. Es ist nicht gerecht sich an einem wehrlosen Volk zu vergreifen, es auszurauben, zu „versklaven“ und umzubringen. Wenn die NS-Führung damit erreichen wollte, dass die Juden aus dem Geschäftsleben vertrieben werden, hätten die Gesetze zur Ausgrenzung der Juden aus der Gesellschaft, die zusätzlich existierten, auch gereicht. Man „musste“ die Juden aber auch vernichten, weil sie durch Fleiß und viel Arbeit bedeutende Konzerne und Geschäfte gegründet hatten, in denen die deutsche Bevölkerung nur angestellt war. Die Juden beherrschten mit ihren großen Konzernen den größten Teil der deutschen Wirtschaft. Man dichtete ihnen auch schon im Mittelalter verschiedene Unglücke, wie z.B. die „Schwarze Pest“, die in Italien auftrat, an, bei der man sagte, dass die Juden das Weihwasser vergiftet hätten. Außerdem wurden Juden immer um ihr Geld und ihr Gold beneidet. Sie durften viele Sachen, wie z.B. Geld verleihen, was Christen früher nicht durften. Dieses Gemisch aus Neid und Hass führte im/vor dem 2.Weltkrieg zu jenen blutigen Massakern, wie einige oben geschildert sind.
Man fand in den Juden einen Sündenbock.



5) Zusammenfassung in Stichpunkten


Deportation der Juden

  • nach der Reichskristallnacht (1938) versuchten reiche und intellektuelle Juden (z.B. Haffner (Journalist)) in Länder wie Palästina, Schweiz, England, Schweden und Frankreich zu flüchten; häufig: Bestechung der GESTAPO
  • Anfang 1940/41: 170.000 Juden noch in Deutschland
  • planmäßige Deportationen einzelner Familien, Deckmantel: „Evakuierung“
  • Juden müssen sich an Sammelstellen zusammenfinden oder werden abgeholt/freiwilliges Zusammenfinden wird angeblich mit ausreichenden Nahrungsmitteln belohnt
  • Juden wurde zum Teil gesagt, sie werden nach Osten umgesiedelt/häufig: auf Ausweispapieren stand „nach Osten“
  • nicht nur Juden wurden deportiert, sondern auch Sinti und Roma (Zigeuner), Kriminelle, „Arbeitsscheue“, Homosexuelle, Landstreicher, darüber hinaus noch aktive Sozialdemokraten und Kommunisten, Geistliche, Angehörige der „Zeugen Jehovas“ sowie sonstige Personen, die Abneigung gegen Hitler und gegen den Nationalsozialismus hatten
  • diese wurden in die Konzentrationslager im Westen gebracht (z.B. Buchenwald, Dachau, Bergen - Belsen, Sachsenhausen,...)
  • nach den Feldzügen in Polen (’39), Frankreich (’40) und der Sowjetunion (‘41/’42) wurde neues Gebiet erobert, dazugekommenen Juden mussten untergebracht werden
  • ab Winter 1941 Deportationen aus dem Westen in Vernichtungslagern im Osten
  • am 20.1.1942 wurde die Spitze der NSDAP auf der Wannseekonferenz unter Leitung von Heydrich in die „Endlösung der Judenfrage“ eingewiesen
  • dadurch wurden zahlreiche weitere Konzentrationslager bzw. Vernichtungslager im Osten gebaut (wie: Treblinka, Sobibor, Belzek, Majdanek ... Auschwitz (existiert seit 1940)
  • Deportationen waren im ganzen Reich generalstabsmäßig organisiert
  • durch neue Technologien (Gas Zyklon B) wurden im Osten Juden massenhaft getötet
  • nach Ankunft mit Zügen in Zwischenlagern, wurden die Deportierten in Konzentrations- und Vernichtungslagern umgelagert (zum Teil 3 Tage und Nächte ohne Essen und Trinken)
  • häufig wurden schon auf dem Weg zu den Vernichtungslagern Massen von Menschen in Wälder geführt und dort erschossen
  • insgesamt 7,8 Millionen ermordet und über 8 Millionen deportiert


Wannseekonferenz (20.1.1942)

Inhalte:

  1. Juden über 65 Jahre, Schwerkriegsbeschädigte, Juden mit Kriegsauszeichnungen sollten in einem Altersghetto (Theresienstadt) untergebracht werden
  2. Juden, die in Rüstungsbetrieben beschäftigt waren, sollten zunächst von den Deportationen zurückgestellt werden
  3. Europa soll von Westen nach Osten systematisch von Juden gesäubert werden, unter Berücksichtigung der in den einzelnen Ländern herrschenden Verhältnisse.
  4. Die „Endfrage der Judenlösung“ sollte aus zur „Endlösung des Mischlingsproblems“ führen. Mischlinge ersten Grades sollten sich sterilisieren lassen oder deportiert werden. Mischlinge zweiten Grades sind davon ausgenommen, außer sie begehen eine Straftat.
  5. Mischehen werden zwangsweise geschieden.

Die Folgen der Wannseekonferenz war der Bau weiterer Vernichtungslager im Osten sowie die Einsetzung neuer Technologien (Gas Zyklon B).

Das Vernichtungslager Auschwitz (Polen)

  • 1940 zum größten Konzentrationslager des SS-Staates ausgebaut wegen Nähe zur oberschlesischen Industrie
  • Gesamtausdehnung m. Nebenlagern betrug 40 km²; größtes KZ in der Welt (Vernichtungskapazität, Gesamtausdehnung)
  • Industrien siedelten sich um das Lager an z.B. IG Farbenindustrie AG (entwickelte das Gas Zyklon B)
  • Gas wurde sofort an 900 Sowjets „erfolgreich erprobt“; wie auf der Wannseekonferenz geplant, konnten nun Vergasungen in Auschwitz stattfinden
  • Transporte aus dem Osten und Westen (aus insgesamt 23 europäischen Ländern) rollten nun täglich in das Vernichtungslager
  • beim Ausladen aus den Zügen an der Rampe in Auschwitz - Birkenau begann die Selektierung: SS-Ärzte und SS-Offiziere begannen mit der Untersuchung auf Arbeitstauglichkeit
  • etwas 25% der Gesamt-Eingelieferten waren arbeitstauglich, 75% nicht
  • Frauen und Kinder wurden meist sofort vergast, arbeitstaugliche Männer mussten Zwangsarbeit in den umliegenden Industrien durchführen, Untaugliche wurden ebenfalls sofort vergast
  • Gesamtzahl der „Sofort-Vergasten“ wurde nie registriert
  • der ehemalige Kommandant des Konzentrationslager Auschwitz’, Höß, gab an, 1.350.000 Menschen sollen vergast worden sein, in Arbeitslagern befanden sich insgesamt 405.000 Juden, bestehend aus ein Drittel Frauen und zwei Drittel Männern, davon sind auch 260.000 umgekommen
  • Himmler ließ am 1.11.1944 die Vergasungen einstellen, sie sprengten Krematorien und Gaskammern, weil die Rote Armee sich näherte
  • Wachmannschaft des KZ verließ das Lager mit 60.000 Häftlingen in Richtung Westen, großer Teil der Häftlinge starb auf dem Marsch an Entkräftung und Seuchen
  • am 27.1.1945 nahmen die Russen das KZ Auschwitz ein und fanden 5000 zurückgebliebene, kranke Häftlinge vor


„Wiedergutmachungs“- Diskussion nach dem Krieg

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich von Anfang an als Rechtsnachfolgestaat des Dritten Reiches verstanden und hat seit Anfang der 50er Jahre an den Staat Israel Wiedergutmachungszahlungen geleistet, um damit auf staatlicher Ebene zum Ausdruck zu bringen, dass die Bundesrepublik Deutschland mit dem Unrechtsstaat des Dritten Reiches nichts gemein hat, um damit ein Schuldeingeständnis abzugeben. Neben dieser staatlichen Wiedergutmachung wurde darüber hinaus gerade in den letzten Jahren eine stärkere individuelle Wiedergutmachung sowohl seitens der Juden als auch der Sinti und Roma gefordert. Die Forderungen der Juden hängen ursächlich mit dem industrialisierten Massenmord, also der Vernichtungsstrategie ab 1942 zusammen, denn sie fordern nun mehr von den Industrieunternehmen, die seinerzeit von den Arbeitslagern profitierten, Wiedergutmachung (so hat z.B. VW sich bereit erklärt, Wiedergutmachungszahlungen zu leisten). Darüber hinaus werden auch Wiedergutmachungen von Banken und Versicherungen verlangt, die sich am Vermögen der Juden einschließlich ihrer Lebensversicherungen bereichert hatten. Ein Sonderproblem davon ist die Diskussion über das Verhältnis der Schweizer Banken zu der Zeit des 2. Weltkrieges, weil sie so genanntes „Judengold“ vom Dritten Reich preisgünstig aufgekauft hatten und damit sich auch an der Judenvernichtung bereicherten. Auch sie wurden durch individuelle Klagen von vor allem amerikanischem Juden veranlasst, Wiedergutmachungen zu zahlen. Das so genannte „Judengold“ bestand aus Gold, das einerseits aus dem Besitztum der Juden war, andererseits bestand es auch aus Eheringen, Zahngold usw., welches man den Opfern in den Vernichtungslagern abgenommen bzw. entnommen hatte. Der Begriff „Judengold“ wurde verallgemeinert, obwohl nicht auszuschließen ist, dass das „Judengold“ auch aus Gold von Russen usw. bestand.


Waren alle Massenlager gleich und erfüllten diese auch den von den Nationalsozialisten erwünschten Zweck?
Die Massenlager sind sehr unterschiedlich, man unterscheidet zwischen Konzentrationslagern und Vernichtungslagern. Die Hauptfunktion der Konzentrationslager, in die während des Krieges überwiegend Personen aus den besetzten Gebieten gebracht wurden, bestand nunmehr in der Rekrutierung von Arbeitskräften und in deren „Vernichtung durch Arbeit“. Außer in SS-eigenen Betrieben wurden die Häftlinge zunehmend von Firmen der Rüstungsindustrie beschäftigt, denen sie gegen Bezahlung zur Verfügung gestellt wurden. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Nebenlager und Außenkommandos gebildet oder Rüstungsbetriebe unmittelbar beim Stammlager errichtet. Die Lebensdauer eines Häftlings wurde in der „Rentabilitätsberechnung“ der SS mit 9 Monaten veranschlagt. Nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge wurden zunehmend häufiger getötet. Häftlinge wurden auch zu häufig tödlich verlaufenden medizinischen Experimenten eingesetzt. In der letzten Kriegsphase wurden frontnahe Konzentrationslager evakuiert; Fußmärsche und Überfüllung der restlichen Konzentrationslager forderten hohe Opfer. Die Gesamtzahl der Menschen, die in den Konzentrationslagern der SS umkamen, betrug wenigstens 500 000. Von diesen Konzentrationslagern sind grundsätzlich die zur „Endlösung der Judenfrage“ (Judenverfolgung) errichteten, zu unterscheiden, denn diese waren meist Vernichtungslager.

Vernichtungslager waren von der SS während des 2. Weltkrieges errichtete Lager, die im Unterschied zu den älteren Konzentrationslagern (KZ) von vornherein für die Massentötung der europäischen Juden als letzte Konsequenz der nationalsozialistischen Judenverfolgung bestimmt waren. Aus Geheimhaltungsgründen wurden sie im besetzten Polen eingerichtet. In den Augen der Nationalsozialisten erfüllten die Massenlager ihren Zweck. Millionen von Juden wurden massenhaft getötet. Hätten die Befreiungsmächte die deutschen KZ und Vernichtungslager nicht eingenommen, hätte sich die in der Wannseekonferenz festgesetzte Absicht zur Vernichtung aller Juden sicher erfüllt. Das Kriegsende jedoch machte diese Absicht der Nationalsozialisten glücklicherweise zunichte.

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