Deutschlandpolitik der Westmächte nach dem 2. Weltkrieg

Schlagwörter:
Zweiter Weltkrieg, Frankreich, USA, Russland, Großbritannien, Potsdamer Abkommen, Byrnes-Rede, Referat, Hausaufgabe, Deutschlandpolitik der Westmächte nach dem 2. Weltkrieg
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Referat

Die Deutschlandpolitik der Westmächte



Folgende Fragen sollen im vorliegenden Text behandelt werden:

1. Erklären Sie den Charakter ( Wesen ), die Ziele und die Methoden der Deutschlandpolitik Großbritanniens, Frankreichs und der USA!

2. Begründen Sie, weshalb die USA ab Herbst 1946 ihre Deutschlandpolitik veränderte!

3. Welche Zielvorstellung hatte die USA bezüglich der Deutschlandpolitik ab Herbst 1946. Warum bedeutete die Byrnes-Rede ( 6.9.1946 ) einen Wendepunkt in der amerikanischen Deutschlandpolitik?

4. Erklären Sie Frankreichs Reaktion auf die politische und ökonomische Zusammenarbeit Großbritanniens und der USA!


Nachdem die Deutschen am 8. Mai 1945 bedingungslos kapituliert hatten, wurde am 5. Juni die Regierungsgewalt in Deutschland von den Alliierten übernommen. Weiterhin beschlossen die Oberbefehlshaber der 4 Siegermächte die Einteilung Deutschlands in 4 Besatzungszonen sowie die Einsetzung des Alliierten Kontrollrates mit Sitz in Berlin, der über alle Deutschland betreffenden Fragen entscheiden sollte. Denn zur dieser Zeit war Deutschland kein Handlungsfähiger Staat mehr .


Was sollte also mit diesem besiegten Land geschehen?

(Das Potsdamer Abkommen)
In der Zeit vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 fand in Potsdam die Konferenz der »Großen Drei« statt. Die Regierungschefs Truman (USA), Stalin (UdSSR) und Churchill (GB), der später durch Attlee abgelöst wurde, kamen zusammen, um die Verhandlungen über die Zukunft Deutschlands und andere Nachkriegsprobleme fortzusetzen. Es traten bereits hier erste Unstimmigkeiten zwischen den Westmächten und Stalin auf, wie z.B. Stalins eigenmächtige Unterstellung der Gebiete östlich der Oder-Neiße unter polnische Verwaltung. Weiterhin wurde keine Einigung über die Gesamtsumme der Reparationszahlungen erzielt, die Deutschland leisten sollte. 

Man entschied im Potsdamer Abkommen, das am 2. August veröffentlicht wurde:
- die Besatzung Deutschlands durch alliierte Truppen
- die Ausrottung des deutschen Militarismus und Nazismus
- die Aufgabe der Alliierten, dafür zu sorgen, dass nie wieder Krieg von deutschem Boden ausgehe
- die Schaffung eines Lebens auf neuer demokratischer und friedlicher Grundlage
- die Entmilitarisierung Deutschlands
- die Überwachung der Industrie
- die Einsetzung einiger zentraler Verwaltungsstellen unter Leitung des Kontrollrates
- die Vertreibung der Deutschen aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn »auf humane Weise«
- Pressefreiheit und die Freiheit, demokratische Parteien zu bilden. 



Erklären Sie den Charakter ( Wesen ), die Ziele und die Methoden der Deutschlandpolitik Großbritanniens, Frankreichs und der USA!

Großbritannien war in einer wirtschaftlichen Krise. Das Wesen der Deutschlandpolitik Großbritanniens bestand nun zum größten Teil darin, soviel Positives wie möglich aus ihr für Großbritannien zu ziehen. Außerdem war man auf die amerikanische Wirtschaft- und Finanzhilfe angewiesen, deshalb versuchte man so gut wie möglich mit Frankreich auszukommen. Als die Amerikaner und Sowjets die Beseitigung von Nationalsozialismus und Militarismus und die Reduzierung des deutschen Wirtschaftspotentials wollten, stimmte Großbritannien also sofort zu. Man wollte wieder auf die Beine kommen und nahm darum die Ziele an. (Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln wollte man die Wirtschaft Deutschlands schwächen. ) Als die Amerikaner und Sowjets die Beseitigung von Nationalsozialismus und Militarismus und die Reduzierung des deutschen Wirtschaftspotentials wollten, stimmte Großbritannien also sofort zu. Man wollte wieder auf die Beine kommen und nahm darum die Ziele an. (Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln wollte man die Wirtschaft Deutschlands schwächen. ) 

Attlee und sein Außenminister Ernest Bevin setzten Churchills Politik gegenüber der Sowjetunion fort und schlossen eine Kooperation mit ihr aus wirtschaftlichen Gründen mussten sie zuerst einmal im britischen Besatzungsgebiet eine deutsche Verwaltung errichten. Die britische Zone war stark von der Auflösung Preußens betroffen, worüber sich die Großen Drei ja nur im Grundsatz geeinigt hatten. Weiterhin trat am 25.Februar 1947 das bestimmende Kontrollratsgesetz Nr. 46 in Kraft. Die bisherigen preußischen Provinzen wurden im August 1946 aufgelöst. Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wurden selbstständige Länder und der Stadtstaat Hamburg wurde gegründet.
Für die Sowjetunion und Frankreich waren diese Maßnahmen, vor allem für Nordrhein-Westfalen, negativ, da sie ihre Ansprüche auf Einflussnahme im Ruhrgebiet verloren.
Weitgehend waren die Briten mit den Potsdamer Beschlüssen einverstanden und mit den Amerikanern übereinstimmend. Großbritannien war ja nun hauptsächlich auf das eigenen Wohl besonnen. Deshalb waren sie nicht davon begeistert, als sie im Sommer 1945 und im Frühjahr 1946 zur Lieferung von Lebensmittel in ihrer Zone gezwungen waren, um Versorgungsmängel zu lindern. In England musste sogar das Brot rationiert werden.
Die neu geschaffenen Organe aller Ebenen wurden unter die Kontrolle britischer Besatzungsoffiziere gestellt. Denen fehlte es oft an Sachkenntnis und Beurteilungsmaßstäben, so dass dies Misshelligkeiten und Konflikte zu Folge hatte. Großbritannien wollte auch nicht mit den Deutschen zusammenarbeiten. Sie duldeten zwar Zusammenkünfte der Länderchefs oder deutscher Experten-Gruppen zur Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse, gaben ihnen aber keine Wirkungsmöglichkeiten, wie sie z.B. der Länderrat für die amerikanische Zone in Stuttgart besaß. Im Frühjahr 1946 kamen Zentralämter für Wirtschaft, Ernährung und Landwirtschaft zustande und aus Vertretern der politischen Parteien, den Spitzen der Behörden und Vertretern gesellschaftlicher Organisationen wurde eine Art Ersatzparlament für die britische Zone zusammengesetzt. Durch diese neue Zonenpolitik entstanden Widersprüche zwischen den Länderregierungen und den Zentralbehörden.

Frankreich hatte die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz nur unter Vorbehalt anerkannt. Man war zum Beispiel nicht mit der Schaffung zentraler Verwaltungsstellen einverstanden und wollte politische Parteien für ganz Deutschland nicht anerkennen. Das Wesen der Deutschlandpolitik Frankreichs war die größtmögliche territoriale Ausweitung und unabhängig von den “anderen“ zu sein. Dieses waren auch gleichzeitig die Ziele. Die französischen Sonderwünsche ließen also nur schwer eine Verwirklichung der Beschlüsse der Potsdamer Konferenz zu. Die provisorische Regierung Frankreichs unter General de Gaulle forderte territoriale: “definitive ( bestimmte ) Festsetzung der französischen Macht von einem Ende des Rheins zum anderen und die Abtrennung der linksrheinischen Gebiete und des Ruhrbeckens vom deutschen Staat oder den deutschen Staaten.“. Methoden der Durchsetzung der Deutschlandpolitik Frankreichs waren die Ernährung von vornehmlich landwirtschaftlich genutzten Gebieten ihrer Zone und die Abriegelung der französischen Zone von der Englischen und Amerikanischen. 

Im Herbst 1946 schuf man die Länder Würthemberg-Hohenzollern, Baden und separat den Kreis Lindau auf bayerischem Gebiet. Aus der Pfalz und den angrenzenden hessischen und ehemals preußischen Gebieten wurde im August 1946 das Land Rheinland-Pfalz. Das Saarland wurde durch Grenzkorrekturen vergrößert und politisch und wirtschaftlich von Deutschland getrennt.
Die Bevölkerung der französischen Zone trug durch die Abkapselung wirtschaftliche Nachteile. Sie nahm nicht am ersten Anstieg der industriellen Produktion in Westdeutschland 1946 teil. Im folgenden Winter ging die Produktion wegen Energie- und Rohstoffmangels zurück. Die Steuerung der Produktion blieb in französischen Händen und 80 % des Exports gingen nach Frankreich.

Das Wesen der Deutschlandpolitik der USA war Deutschland als besiegten Feindstaat zu behandeln. Der Oberbefehlshaber General Eisenhower hatte nämlich im April 1945 eine Weisung seiner Regierung bekomme, im Umgang mit den Deutschen streng zu sein. Das bedeutete also das die Ziele der Amerikaner nicht nur aus der Entnazifizierung, der Begrenzung von Wirtschaftsentwicklung und dem Lebensstandard der Deutschen bestand, sondern vor allem aus der Bestrafung der Deutschen. So wurde z.B. den amerikanischen Besatzungsgruppen der Umgang mit den Deutschen untersagt, Aktivitäten eines eigenständigen deutschen Widerstandes fanden kaum Beachtung. Weitere Methoden zur Erreichung der Ziele auch waren die neue Militärregierung und das Trennen der Armee und der Zonenverwaltung.
General Lucius D. Clay wurde Eisenhowers Stellvertreter. Er war der neue Leiter des Office of Military Government (Sitz in Frankfurt). 

Im Oktober 1945 rief General Clay den „Länderrat der amerikanischen Besatzungszone“ ein (Sitz in Stuttgart). Dieser Länderrat hatte die exekutive Gewalt, war der Besatzungsmacht unterstellt und hatte keinen deutschen parlamentarischen Rückhalt. Der Länderrat bestand aus drei Ministerpräsidenten der amerikanischen Zone: Bayern, Württemberg-Baden und Hessen. Der Länderrat war eine sehr wichtige Methode um die gesteckten Ziele zu erreichen, da er die Aufgabe hatte die staatlichen Maßnahmen möglichst weitgehend zu koordinieren. Ein halbes Jahr nach der Kapitulation der Deutschen wurde durch den Länderrat ein beachtlicher Schritt beim Abbau der staatlichen Unselbstständigkeit getan.

Das Vorgehen der Sowjetunion in Osteuropa und in ihrer deutschen Besatzungszone erweckt das Misstrauen der Westmächte. Bereits am 5. März 1946 spricht der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill von einem "Eisernen Vorhang", der von Josef Stalin in Europa errichtet worden sei. Die Sowjetunion ihrerseits hat kein Verständnis für die Deutschlandpolitik der Amerikaner und sieht sich durch das Atomwaffenmonopol der USA bedroht. Das gegenseitige Misstrauen und die Unfähigkeit zu einer einheitlichen Umsetzung des Potsdamer Abkommens führten zwangsläufig zu einem Scheitern der Viermächte Regierung über Deutschland. 



Begründen Sie, weshalb die USA ab Herbst 1946 ihre Deutschlandpolitik veränderte!


Man hatte nicht nur durch den Krieg verschonte Produktionsanlagen, sondern auch durch 8 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene, aus den deutschen Ostgebieten, ein beachtliches Potential an Arbeitskräften .Man stürzte sich komplett auf die Produktion. Zuerst hatte man einen Anstieg verzeichnen können, doch die Produktion brach durch den Mangel an Rohstoffen wieder zusammen. Der Außenhandel wurde nun von der Besatzungsmacht bestimmt und diese nutzen Deutschland natürlich als billigen Rohstofflieferanten. Deutschland wurde sozusagen ausgebeutet. Die Versorgung der Versorgung wurde auf das Minimalste beschränkt. Die Lebensmittel der deutschen Produktion, sowie die Gebrauchsgüter verschwanden in den Kanälen des schwarzen Meeres und im Tauschhandel. Die zunehmende Inflation brachte die Zigarettenwährung hervor. Die USA setzte sich im Welthandel an die Spitze. 

Als die Sowjetunion kompromisslos ihre Interessen in Südosteuropa durchsetzte, verschlechterte sich die Beziehung zwischen ihnen und der USA. Trotzdem wollte Außenminister Byrnes die Kooperation (zwischen USA und Sowjetunion) aufrecht erhalten. Er schlug die Entmilitarisierung Deutschlands unter starker Kontrolle beider Besatzungsmächte vor. Diese Entschluss beruhte aber nicht auf „Menschlichkeit“ oder „Freundschaft“, sondern einfach auf Taktik. Byrnes erhoffte sich bessere Einwirkungsmöglichkeiten auf Osteuropa. Dieses Neutralisierungskonzept scheiterte aber endgültig auf der Pariser Außenministerkonferenz im April 1946. Außenminister Molotow war nämlich nicht bereit über einen amerikanischen Vertragsentwurf konkret zu verhandeln.

Die Bemühungen Byrnes blieben nicht erfolglos. Frankreich und Großbritannien waren gleich skeptisch, stellten dies aber nicht offen dar. Sie verfolgten auch eine Abwehrstrategie gegenüber einer weiteren sowjetischen Westexpansion. Sie kamen ganz ab von ihrer bisher verfolgten Deutschlandpolitik, wodurch sich zeigt, dass sich die Initiative Byrnes sogar sehr ins Positive gewandelt hat. Erst recht dann, als der US-Diplomat und Sowjetunion-Experte George Kennan es schaffte mit seinem Vorschlag für eine „Eindämmerung“, der sowjetischen Expansion, Einfluss zu gewinnen. Um die politische und ökonomische Misere zu überwinden, drängte die amerikanische Militärregierung auch dazu eine separate Organisation zu gründen. Am 23.August 1946 wurde das Land Nordrhein-Westfalen gegründet. 

Die Militärgouverneure Clay und Robertson erhielten am 5.September von ihrer Regierung freie Bahn für einen wirtschaftlichen Zusammenschluss der amerikanischen und britischen Zone, die Bi-Zone. Der Zusammenschluss erfolgte am 1.Januar 1947. Sie errichteten fünf Zentralämter für Wirtschaft, Finanzen, Ernährungen und Landwirtschaft, Verkehrswesen und Post. Die Behörden verteilten sich auf Minden, Frankfurt am Main, Stuttgart und Bielefeld und hatten die Aufgabe die Maßnahmen der Länder auf diesen Gebieten zu koordinieren. 

Zusammenfassend kann man also sagen das die USA ihre Deutschlandpolitik änderte, weil sie rechtzeitig die schlechte, wirtschaftliche Lage ändern wollte. Sie war bereit Deutschland beim Wiederaufbau zu helfen Außerdem wollten sie auf jeden Fall die Expansion der Sowjetunion verhindern. 



Welche Zielvorstellung hatte die USA bezüglich der Deutschlandpolitik ab Herbst 1946.


Das Ziel der „neuen“ amerikanischen Deutschlandpolitik war eine wirtschaftliche Vereinigung Deutschlands zu schaffen. Es bedeutete eine offene Wende in der amerikanischen Besatzungspolitik.
In allen vier Zonen wurde bisher eine andere Politik durchgeführt und nun hatte man endlich erkannt das dies so nicht funktionieren könnte. 



Warum bedeutete die Byrnes-Rede ( 6.9.1946 ) einen Wendepunkt in der amerikanischen Deutschlandpolitik?


Byrnes verdeutlichte mit seiner Rede, dass aus politischen Gründen (Eindämmung des Kommunismus), wirtschaftlichen Gründen (Deutschland war nur noch Produkt- und Absatzmarkt) und aus militärischen Gründen (die SU-Ausdehnung sollte verhindert werden) ein Wandel der Deutschlandpolitik unbedingt notwendig ist. Er überzeugte zwar nicht komplett. Doch durch die Zustimmungen von George Kennan und durch das Drängen der amerikanischen und britischen Regierung, erreichte er trotzdem das Ziel seiner Rede. Byrnes wollte den dauerhaften Frieden und die größtmöglichste Einigung für Deutschland sichern. Er wollte die wirtschaftliche Vereinigung Deutschlands und die Bildung einer baldigen deutschen Regierung. Außerdem sollte Deutschland entnazifiziert und entmilitarisiert werden und die Hauptverantwortung für die Behandlung eigener Angelegenheiten übernehmen. Byrnes steckte also viel Vertrauen in Deutschland, als seine Containmentpolitik entstand.



Erklären Sie Frankreichs Reaktion auf die politische und ökonomische Zusammenarbeit Großbritanniens und der USA!


Die Franzosen arbeiteten nun auf die Abtrennung des Saargebiets hin. Als im Dezember 1946 Zollschranken errichtet wurden, erkannte man das Frankreich seine eigenen Pläne hatte.
Am 20. September 1947 wurde das offizielle Zahlungsmittel für Frankreich „Franc“ eingeführt.
Bald darauf entstand eine Koalitionsregierung aus CVP (Christliche Volkspartei Saarland) und SPS (Sozialdemokratische Partei Saar). Johannes Chef von der CVP wurde Regierungschef.
Als die amerikanische Wirtschaftshilfe in den Westzonen einsetzte, rückte auch Frankreich von seinem Kurs ab.


Quellenangabe:

1.Geschichte, Politik und Gesellschaft 2 (Verlag: Cornelsen)

2.Die Neue Zeitung (Berliner Ausgabe, Nr.72, S.9 vom 9.September 1946)

3.Internet: z.B. www.weltchronik.de

4.Heft: Informationen zur politischen Bildung (von der Bundeszentrale für
politische Bildung

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