Der erste Weltkrieg

Schlagwörter:
1. Weltkrieg, Bündnissysteme, Imperialismus, Nationalismus, Kolonialpolitik, Wettrüsten, Marokko-Krisen, Panslawismus, Referat, Hausaufgabe, Der erste Weltkrieg
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Referat

Der 1. Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg war ein Krieg, der von 1914 bis 1918 in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Ostasien geführt wurde und über neun Millionen Menschenleben forderte.

Er wurde zunächst zwischen den Mittelmächten, dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn auf der einen Seite und den Entente-Mächten, Frankreich, Großbritannien und Russland sowie Serbien auf der anderen Seite ausgetragen.

Im Ersten Weltkrieg entluden sich die machtpolitischen Gegensätze der europäischen Großmächte, die zu einer enormen Aufrüstung geführt hatten. Zum Ende des Krieges befanden sich 25 Staaten und deren Kolonien, in denen insgesamt 1,35 Milliarden Menschen lebten, also etwa drei Viertel der damaligen Erdbevölkerung, im Kriegszustand. Aufgrund der Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg weltweit auslöste, und der Folgen, die noch heute spürbar sind, gilt er bei vielen Historikern als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.

1. Einleitung
Der 1. Weltkrieg hat in jeglicher Hinsicht eine große Bedeutung. Bis zu diesem Zeitpunkt war niemanden bewusst welch eine Zerstörungskraft Menschen und Maschinen haben können. Außerdem gab es neue Strategien die auch die Bevölkerung einbanden. Weiterhin gab es viele militärische Ziele die nur auf eine Umstrukturierung des Staates, der Wirtschaft und der Gesellschaft hinarbeiteten. Diese Umstrukturierungen und die kriegführenden Länder machten den 1. Weltkrieg zum ersten totalen Krieg der Geschichte der Menschheit. In meiner Belegarbeit möchte ich versuchen die Ursachen dieses Krieges näher zu beleuchten. Am Ende werde ich ein Fazit, in Form meiner eigenen Meinung zur Kriegsschuldfrage, ziehen.

2. Bündnissysteme

Bismarck wollte die Außenpolitik des deutschen Reiches stärken und die Großmachtstellung Deutschlands sicher stellen. Außerdem wollte er Frankreich isolieren um somit den europäischen Frieden sicher zu stellen. Damit er seine Ziele durchsetzen konnte, schloss Bismarck verschiedene Bündnisse mit den Großmächten Europas. 1878 kam es zum Berliner Kongress. Bei diesem hatte Otto von Bismarck den Vorsitz. Man verhandelte über Gebiete auf dem Balkan. Da Deutschland keinerlei Interesse an diesen Gebieten hatte, trat es als „ehrlicher Makler“ für Europa auf. Somit zog man sich starke Sympathien zu. Wie schon erwähnt, schloss Bismarck Bündnisse. Zuerst das Dreikaiserabkommen, 1872, mit Russland und Österreich –Ungarn. Das Ziel dieses Bündnisses war der Zusammenhalt im Kriegsfall. Die monarchische Ordnung sollte gegen demokratische Strömungen verteidigt werden. Ein weiterer Bund war der Zweibund, 1879, mit Österreich –Ungarn. Man versprach sich gegenseitige Hilfe bei einem russischen Angriff. Weiterhin schwor man sich Neutralität. Österreich –Ungarn sollte bei einem französischen Angriff auf Deutschland und Deutschland bei einem italienischen Angriff auf Österreich –Ungarn neutral bleiben. 1881 wurde aus dem Dreikaiserbund das Dreikaiserbündnis. Es verpflichtete zu Neutralität bei Angriff einer vierten Macht. Dieses Bündnis war gegen Frankreich gerichtet und somit wurde Frankreich isoliert. Im Jahr 1882 ergänzte man den Zweibund zum Dreibund, indem man Italien integrierte. Der Bund diente zur Verteidigung und ist eine weiter Stärkung für den europäischen Frieden und den Status Quo. 1887 wurde dann der Rückversicherungsvertrag abgeschlossen. Deutschland sicherte sich damit die Neutralität Russlands, im Falle eines deutsch –französischen Krieges zu. Außerdem wäre Deutschland im Falle eines russisch –österreichischen Krieges neutral. Dabei gilt der Vertrag nur, wenn jeweils der Vertragsschließende der Angegriffene ist. Im selben Jahr schloss man das Mittelmeerabkommen ab. Dies war ein Vertrag zwischen England, Italien und Österreich –Ungarn zur Wahrung des Friedens im Mittelmeer und im Orient. Er diente also auch zum Schutz der Türkei. Somit haben Deutschland und England ein indirektes Bündnis, denn ein direktes Bündnis wird von England abgelehnt.


3. Imperialismus

Im Imperialismus fand die Verschärfung der internationalen Gegensätze ihren Höhepunkt. Imperialismus war die Ausweitung der Machtsphäre eines Staates über seine Grenzen hinaus. Dies kann durch Kolonialpolitik oder Wirtschaftseinfluss geschehen. Diese Politik nennt man auch Expansionspolitik und für diese gibt es auch eine Reihe von Gründen:


- Erschließung und Sicherung neuer Rohstoffgebiete
- Eröffnung neuer Märkte, zur Vorbeugung gegen Überproduktionskrisen
- Soziale und ökonomische Krisen lösen, durch die Schaffung neuer Produktionskapazitäten
- Sicherung von Tauschobjekten und Faustpfändern
- Schaffung eines Nationalismus
- Nicht mehr verwertbares Anlagekapital soll in Länder mit besseren Rentabilitätschancen

Der Imperialismus wurde von allen Großmächten am Anfang des 20. Jahrhunderts ausgeführt. Somit entstand ein Wettbewerb zwischen den Mächten. Dieser Wettkampf war einer der Gründe für das Wettrüsten zwischen England und Deutschland.


4. Nationalismus

Als Hauptmerkmal des Nationalismus gilt die Vorstellung, dass die Zusammengehörigkeit verschiedener Gruppen von Menschen zu einer „nationalen Einheit“ führt. Das Problem dabei war, dass man im Osten und im Westen unterschiedliche Auffassungen von dem Begriff Nation hatte. Im Westen meinte man mit dem Begriff Nation den Staat. Im Osten stand dieser Begriff für Kultur. Normalerweise wird eine Nation, aber erst dazu wenn Kultur und Staat verschmelzen. Durch dieses Missverständnis entstand ein völlig verzerrtes Nationalbewusstsein. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gerieten die Nationalstaaten in den Sog der nationalen Rivalität und wirtschaftlichen Konkurrenz. Somit wurde die Wahrung der nationalen Interessen, die Sicherung der nationalen Existenz und der „Platz an der Sonne“ zu Parolen der Außenpolitik. Durch das verzerrte Bild des Nationalismus entwickelten sich alle Nachbarvölker des deutschen Reiches zu potentiellen Kriegsgegnern.


5. Kolonialpolitik

In den Siebziger Jahren lehnte Bismarck es ab Kolonien zu erwerben, Grund war Deutschlands Bedrohung durch feindliche Koalitionen. Dennoch erwarb das deutsch Reich während Bismarcks Kanzlerschaft die meisten Kolonien. Von 1880 bis 1885 hatte Deutschland eine außenpolitisch günstige Lage. Außerdem hatte das Bündnissystem die europäischen Beziehungen entspannt. Somit annektiert Großbritannien 1882 Ägypten im Wettstreit gegen Frankreich. Dadurch gewinnt Bismarck die Rückendeckung Frankreichs und verzahnt Außen –und Innenpolitik. Außerdem gerät Bismarck durch seine Kolonialpolitik in Konfrontation mit England. Er versuchte die liberale Außenpolitik Englands lächerlich zu machen. Dabei waren sein indirektes Ziel die Linksliberalen in Deutschland. Somit will er eine außenpolitische Frage um einen innenpolitischen Gegner zu Fall bringen.

6. Wettrüsten

Durch neue Gebietserwerbungen rückte Deutschland im Kreis der Kolonialmächte auf. Das deutsche Reich wollte der Welt beweisen, dass es einen „Platz an der Sonne“ einnehmen könnte. Man wollte England als Meermacht streitig machen. Reichskanzler Bülow führte 1908 Gespräche mit England und war bereit den deutschen Flottenbau zu verlangsamen. Dadurch das es einen Defizit im Staatsaufbau Deutschlands gab, konnte der für die Marine verantwortliche Staatssekretär Admiral von Tirpitz, der das ganze Flottenprogramm initiiert hatte, Wilhelm II. überzeugen, Bülows Initiative zu Fall zu bringen. Daraufhin folgte 1912 ein Versuch von Bülow und dem britischen Kriegsminister das Wettrüsten zu beenden. Außerdem wollte man einen deutsch –englischen Nichtangriffspakt abschließen. Das deutsche Reich schlug weiterhin vor, die Flottenrüstung zu verlangsamen. Dies war England aber zu wenig. Die Verhandlungen über ein vernünftiges deutsch –englisches Verhältnis zerschlugen sich endgültig, als Tirpitz 1912 im Reichstag ein weiteres Flottenrüstungsprogramm durchsetzte.

7. Marokko –Krisen

In der Geschichte gibt es zwei Marokko –Krisen. Die erste Krise war 1905. Dabei gab es einen Konflikt zwischen Deutschland und Frankreich, um den Besitz Marokkos. Die Lösung war die Konferenz von Algeciras. Bei der konzediert Frankreich die Internationale Institution für Marokko. Die zweite Krise war im Jahr 1911, der Konflikt lag wieder zwischen Deutschland und Frankreich. Deutschland wollte eine Kompensation für ein französisches Marokko. Die Lösung war der Marokko-Kongo-Vertrag, dabei bekommt Frankreich das Protektorat über Marokko. Als Ausgleich für Deutschland wurde Kamerun vergrößert. Während dieser Krise entsandten die Deutschen ein Kanonenboot, welches den Namen „Panther“ trug, als Drohung. Paris und London sahen dies als direkte Bedrohung an. Diese gemeinsame Zurückweisung der deutschen Einschüchterungspolitik vertiefte den Zusammenhalt in der Entente cordiale.

8. Panslawismus

Der Panslawismus entstand zu Beginn des 19 Jahrhunderts. Das Ziel dieser Bewegung war es eine kulturelle und politische Einheit aller slawischen Völker Europas herzustellen. Auf Grund dieser Bewegung wurden im 20 Jahrhundert Jugoslawien und die Tschechoslowakei gegründet. Als diese Staaten zerfielen, galt die panslawistische Idee als gescheitert. Diese politische Bewegung entstand in Österreich und im Osmanischen Reich. Die Vorbilder der Panslawisten waren die deutschen Nationalisten. Russland hatte zwar kaum etwas damit zu tun, wurde als Zarenreich jedoch ebenfalls als Besatzer slawischer Völker und als Verbündeter der Habsburger angesehen. Dies nutzte Russland um seinen Einfluss in Mitteleuropa und auf dem Balkan zu stärken. Während des I. Weltkrieges nutzte Russland die Bewegung gezielt, um slawischstämmige Soldaten in den deutschen und habsburgischen Reihen zum überlaufen zu bewegen.

9. Balkankonflikt

In den letzten Jahren vor dem 1. Weltkrieg ist der Balkan ein Unruheherd. Ursächlich ist das gegeneinander gerichtete Engagement der Großmächte und die kontroversen Interessen der dortigen kleinen Staaten. Alle Staaten strebten einen direkten Zugang zum Schwarzen Meer an. Eine weitere Ursache für diese Situation war der Bau der Bagdadbahn ab 1903. Die Großmächte Frankreich, Russland und Großbritannien sahen ihren Einfluss im strategisch wichtigen Nahen Osten bedroht. Großbritannien kritisierte das Projekt, weil es als Verkehrsmittel in direkter Konkurrenz mit dem Sueskanal steht. Russland stellte sich gegen die Bahn, weil es zu dieser Zeit selbst Eisenbahnprojekte in Persien vorantrieb. Dadurch das Deutschland politische, wirtschaftliche und militärische Beziehungen mit dem Osmanischen Reich verstärkte, traten die anderen drei Großmächte näher zusammen. Außerdem gab es auch auf dem Balkan zwei nennenswerte Konflikte. Der 1. Konflikt, 1912, war ein Konflikt zwischen Bulgarien, Serbien, Montenegro, Türkei und Griechenland. Er sollte dazu dienen Mazedonien, Albanien und Thrazien zu erobern. Um das Problem zu lösen, gab es eine Friedenskonferenz in London. Bei der die Türkei alle Gebiete nordwestlich der Linie Enos -Midia abtritt. Die 2. Krise folgte ein Jahr später. Dabei ging es um die Verteidigung der Beute, die man im Krieg gewonnen hatte, zwischen Serbien, Griechenland, Rumänien und Bulgarien. Die Lösung des Konfliktes brachte der Frieden von Bukarest. Dabei hält Deutschland Österreich und England Russland von einem Krieg ab.


10. Julikrise

Unter dem Begriff ‚Julikrise’ versteht man im Allgemeinen die Ereignisse im Juli 1914. Auslöser dieser Krise war die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau am 28. Juni 1914 in Sarajewo. Die politischen Motive dieses Attentats hingen unmittelbar mit dem ungelösten Nationalitätenproblem des österreichisch –ungarischen Vielvölkerstaates zusammen. In diesem Gebiet leben nicht nur Österreicher und Ungarn, sondern auch Slawen und diese strebten ihre nationale Befreiung und Autonomie an. Durch eine zunehmend slawenfeindliche Politik durch Ungarn, wurden die Slawen in ihren Bestrebungen bestärkt. Außerdem konnten sie sich der Unterstützung des Königreiches Serbien gewiss sein. Dieses stand nämlich an der Spitze einer großserbischen Bewegung, die das Ziel hatte, Serbien zu einem Großreich zu machen. Dabei hatte man noch Russland als Verbündeten. Dieses wollte seinen Einfluss auf dem Balkan vergrößern und einen ungehinderten Zugang zum Mittelmeer schaffen. Dies stellte eine Bedrohung für die Habsburgermonarchie dar. Um dieser entgegenzuwirken entwickelte Herzog Ferdinand einen Plan. Er wollte aus dem Dualismus Österreichs –Ungarn im Habsburgerreich einen Trialismus Österreich –Ungarn –Südslawien machen. Dies gefährdete die Ziele des Panslawismus un die Hoffnungen auf ein großserbisches Reich wurden zerstört. Um diesen „Trias –Plan“ zu verhindern, plante die Geheimorganisation „Schwarze Hand“, den Thronfolger zu ermorden. Die Öffentlichkeit war von dem Attentat, des Studenten Gavrilo Princip, geschockt. Man war sich sicher, dass die serbische Regierung wusste das dieses Attentat geplant war. Dies ist ein günstiges Klima für Österreich –Ungarn, um mit einer harten militärischen Strafaktion Serbien „als politischen Machtfaktor auszuschalten“. Es sollte ein möglichst regional begrenzter Konflikt werden. Serbien sollte zu einem abhängigen Staat herabgedrückt werden, somit wäre das Nationalitätenproblem gelöst. Man war sich dessen bewusst, dass dieser Konflikt zu einem europäischen Krieg eskalieren konnte. Im Gegensatz zu Großbritannien und Frankreich die hinter Russland und somit hinter Serbien standen, stand das Deutsche Reich bedingungslos hinter der österreichischen Militäraktion. Aus diesem Grund ließ der deutsche Kaiser durch einen Botschafter folgendes ausrichten: „im Einklang mit meinen Bündnisverpflichtungen und meiner alten Freundschaft werde ich treu an der Seite Österreich –Ungarns stehen“. Dies ist eine vorbehaltslose Rückendeckung des deutschen Reiches für Österreich –Ungarns. Dies brachte auch Vorteile für Deutschland, dieses fühlte sich „eingekreist“ und verlor somit nicht auch noch seinen letzten Bundesgenossen. Diese Vollmacht nennt man in der Geschichte „Blankoscheck“. Unterstützt durch die Blankovollmacht richtete die österreichische Regierung am 23. Juli 1914 ein 48- stündiges Ultimatum an Serbien. In dem fordert man u.a. jegliche Aktionen und Propaganda gegen Österreich –Ungarn zu unterbinden. Das Ultimatum war so abgefasst, dass kein souveräner Staat es vollständig akzeptieren konnte.




11. Kriegsausbruch

Serbien erfüllte alle Punkte des Ultimatums, außer den das österreichische Beamte den Mord des Thronfolgers untersuchen durften. Dieses entgegenkommen der Serben verblüffte alle Hauptstädte Europas. Sogar Wilhelm II. betonte, dass damit „jeder grund zum Krieg“ entfalle. Noch einmal verhandelte man miteinander, ein Frieden war so noch nicht ausgeschlossen. Österreich –Ungarn aber sah sein vorhaben Serbien nieder zu werfen gefährdet und erklärte Serbien mit deutscher Rückendeckung am 28. Juli 1914 den Krieg. Durch die verschiedenen Interessen und Bündnisse wurde ein Räderwerk in Bewegung gesetzt. Dadurch ordnete Zar Nikolaus II. am 30.Juli 1914 die Gesamtmobilmachung Russlands an. Daraufhin stellte Deutschland ein Ultimatum an Russland. Das dieses die Mobilmachung innerhalb der nächsten 12 Stunden stoppen sollte. Da dieses Ultimatum unbeantwortet blieb, erklärte das Deutsche Reich am 1. August 1914 Russland den Krieg. Da Deutschland keinerlei Kriegspläne entworfen hatte um einen Einfrontenkampf führen zu können, musste es auf den einzig existierenden Feldzugsplan zurückgreifen. Dieser ist in der Geschichte als ‚Schlieffenplan“ bekannt. Dieser Plan war für einen Krieg gegen Frankreich und Russland konzipiert und sollte den Krieg in zwei Phasen zerlegen. Zuerst sollte der Generalstab Frankreich im Zuge einer „Niederwerfungsstrategie“ innerhalb von sechs Wochen niederschlagen. Das sollte am besten noch geschehen bevor Russland komplett mobil gemacht hat. Somit sollten alle Truppen an die Ostfront um Russland schnell zu bekämpfen. Dieser Plan sollte sich aber verhängnisvoll auf das Deutsche Reich auswirken. Somit erklärte man Frankreich am 3. August den Krieg. Damit auch Frankreich schnell besiegt werden konnte, musste man in das neutrale Belgien einmarschieren. Somit konnte man dem französischen Heer im Nordwesten in den Rücken fallen und es Richtung Mosel, Jura –Gebirge und Schweizer Grenze treiben, um es dort in einer Umfassungsschlacht zu besiegen. Somit war klar, dass jeder Fortschritt in der russischen Mobilmachung den Plan gefährdete. Dadurch musste auch Deutschland schnell mobil machen. Im Londoner Protokoll von 1831 garantierte Belgien Neutralität und Großbritannien stand unweigerlich hinter Belgien. Am 4. August erging ein britisches Ultimatum an das Deutsche Reich, in dem der sofortige Rückzug aus Belgien verlangt wurde. Um Mitternacht folgte dann die britische Kriegserklärung an Deutschland. Damit hat Deutschland aus der Julikrise auf dem Balkan einen europäischen Großkonflikt und schließlich einen Weltkrieg gemacht.

12. Kriegsschuldfrage

Die Kriegsschuldfrage des 1. Weltkrieges ist ein sehr umstrittenes Thema unter Historikern der ganzen Welt. Der Ursprung dieser Frage liegt eindeutig in den Vorgesprächen der Sieger zum „Versailler Vertrag“. Die Sieger, vor allem aber Frankreich, gaben Deutschland die alleinige Schuld an diesem Krieg. Somit konnten sich die Siegermächte erlauben, Reparationsforderungen, für alle erlittenen Kriegsschäden, an Deutschland zu stellen. Diese Forderungen wurden im Kriegsschuldartikel 231 des Versailler Vertrages niedergeschrieben. Die Höhe der Reparationen war allerdings nicht festgehalten. Der Artikel diente den Alliierten nur als Grundlage für die Forderungen, die sie hatten.
Es exsistiert eine Quelle von Alfred Heuß, welche 1984 in München verfasst und veröffentlicht wurde. Alfred Heuß ist der Auffassung, dass der Vertrag ein Dokument der Ohnmacht und Hilflosigkeit war. Seiner Meinung nach kann man so einen Staat wie Deutschland nicht Jahre lang unter solchen Auflagen regieren lassen, vor allem wenn man nicht einmal „in der Lage ist ihn zu unterwerfen“. Zusammenfassend ist er also der Meinung, dass der Versailler Vertrag überflüssig ist.
Erst langsam setzt sich in Deutschland und bei den Siegermächten die Einsicht einer allseitigen Mitschuld am Kriegsgeschehen und seinen Ursachen durch. Die Ursachen liegen vor allem in nationalistischem Denken und den Bündnisverflechtungen.
Ich denke, dass alle Mächte die am Kriege beteiligt waren eine gewisse Schuld zu tragen haben. Österreich leitete den Krieg mit seinem Ultimatum an Serbien ein. Daraufhin begann man in Russland mit der Mobilmachung. Deutschlands Reaktion auf diese Tatsache war ein Ultimatum an Russland. Dieses Ultimatum beinhaltete die Stoppung der Mobilmachung Russlands innerhalb von 12 Stunden. Russland ignorierte dieses Telegramm und deshalb kam es am 01.08.1914 zur Kriegserklärung Deutschlands an Russland. Am 03.01. erklärte Deutschland ebenfalls Frankreich den Krieg, nachdem diese ebenfalls ein Ultimatum nicht eingehalten hatten.
Meiner Meinung nach wurde die gesamte Kriegsschuld auf Deutschland gelenkt, weil diese Russland und Frankreich aus nichtigen Gründen den Krieg erklärt hatten. Außerdem kam der Verdacht auf, dass Deutschland diesen Krieg von langer Hand geplant hatte. Die Ignoranz Österreichs und die schroffe Haltung Deutschlands trugen deutlich zu diesem Verdacht bei.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass alle Mächte eine Teilschuld zu tragen haben und man die Schuld nicht nur auf Deutschland oder eine andere Macht legen kann.

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