Hedonistisches Kalkül

Schlagwörter:
Das Hedonistische Kalkül, Ethik, Jeremy Bentham, Referat, Hausaufgabe, Hedonistisches Kalkül
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Referat

 

Hausaufgabe Ethik bis 26. April 2007

Das Hedonistische Kalkül

 
Das hedonistische Kalkül ist eine Methode von Jeremy Bentham. Mit dieser soll bestimmt werden, ob bestimmte Handlungen für eine Gesellschaft gut oder schlecht sind.

Das hedonistische Kalkül wird hier auf folgendes Ziel angewandt: „Alle Schüler unseres Ethikkurses sollen im Zeugnis 15 Punkte stehen haben.“
 
5 motivierte gute
Schüler
5 motivierte mittlere Schüler
5 motivierte schlechte Schüler
5 unmotivierte schlechte Schüler
1 Lehrer
a)       Erste Freude
+
+
+
-
+
b)      Erstes Leid
-
-
-
+
-
c)       Zweite Freude
+
+
-
-
+
d)      Zweites Leid
-
-
+
-
-
e)       Addition
5 *  Freude
0 * Leid
5 * Freude
0 * Leid
5 * Freude
5 * Leid
0 * Freude
5 * Leid
1 * Freude
0 * Leid
f)        =>
16 * Freude und 10 * Leid
Die Tendenz der Handlung ist gut!
 
Anmerkungen:
Die Klasse besteht aus 20 Schülern und einem Lehrer:
·         Fünf sind gut und motiviert, sie können die 15 Punkte erreichen oder haben sie bereits erreicht.
·         Fünf sind von ihren Noten im Mittelfeld. Diese Noten erreichten sie bisher ohne große Anstrengung. Durch die Gruppe lassen sie sich nun motivieren und sind in der Lage, die 15 Punkte zu erreichen.
·         Fünf weitere sind ebenfalls von ihren Noten im Mittelfeld, strengen sich für diese Noten aber bereits sehr an. Sie sind nicht in der Lage, sich weiter zu verbessern.
·         Zusätzlich sind noch fünf unmotivierte Schüler mit schlechten Noten in der Klasse. Diese lassen sich auch durch die Gruppe nicht motivieren und sehen das ganze nur als Belastung und Ärgernis.
 
a)             Bis auf die unmotivierten Schüler stellt sich die erste Freude für alle Beteiligten ein. Sie erhoffen sich eine bessere Note für sich selbst bzw. der Lehrer einen größeren Lernerfolg für seine Klasse.
 

b)             Lediglich die unmotivierten Schüler fühlen sich durch die Handlung ausgegrenzt und sind verärgert. Für sie ergibt sich deswegen erstes Leid, weil sie von den anderen so nicht akzeptiert werden. Die Gründe für die nicht-Teilnahme sind verschieden, es kann sich sowohl um Faulheit als auch um Resignation handeln.

 
 
c)              Die zweite Freude ist die Freude nach dem feststehen des Ergebnisses, bzw. nach erkennen einer eindeutigen Tendenz. Diese stellt sich lediglich für die guten und mittleren Schüler ein, da diese die 15 Punkte erreichen oder sich zumindest zufriedenstellend verbessern. Der Lehrer freut sich ebenfalls, da der Klassendurchschnitt wesentlich besser wird.
 
d)             Das zweite Leid ist das Leid nach dem feststehen des Ergebnisses, bzw. nach erkennen einer eindeutigen Tendenz. Das erfahren nur die motivierten, aber schlechten Schüler, die auf Grund ihrer Fähigkeiten nicht in der Lage waren, sich signifikant zu verbessern.
 
 
e)             Addition:
                                i.           Die motivierten guten Schüler und die motivierten mittleren Schüler:
Sie erreichen eigentlich sogar doppelte Freude und könnten deshalb doppelt gewertet werden. Dies würde aber die Wichtigkeit der schlechten Schüler beeinträchtigen, deswegen erhalten wir für die motivierten guten Schüler und die motivierten mittleren Schüler insgesamt 10 mal Freude und kein Leid.
                              ii.           Die motivierten schlechten Schüler:
Da sie das angestrebte Ziel nicht erreichen, erfahren sie nur zu Beginn Freude. Als Resultat ergibt sich für sie 5 mal Freude und zusätzlich 5 mal Leid. Ihre Situation hat sich also nicht geändert, und sie haben zusätzlich noch keinen weiteren Einfluss auf die Entscheidung, ob die Handlung gut oder schlecht ist. Hier stellt sich in der Realität die Frage, ob dies nicht falsch ist, da das Leid an zweiter Stelle kam und eventuell für die Personen langanhaltender ist, als die ursprüngliche Freude. Außerdem hatten diese Personen einen Aufwand, aber keinen Nutzen. Nach utilitaristischen Regeln kann das als Leid angesehen werden. Dies wird allerdings nicht in der Rechnung berücksichtigt.
                            iii.           Die unmotivierten schlechten Schüler:
Sie erfahren lediglich erstes Leid. Von zweiter Freude und zweitem Leid sind sie ausgeschlossen, weil sie an der Handlung nicht teilnehmen (sofern sie sich überhaupt nicht verhalten können) und ihnen dieses egal ist. Ob das in der Realität ebenfalls so ist oder ob sich vielmehr eine Neidsituation einstellt, ist fraglich. In der Rechnung ist das aber bereits irrelevant, sie sind bereits als „Leid“-Personen deklariert, eine weitere Einschätzung zweiten Leids ändert an dem Ergebnis nichts. Was etwas ändern könnte, ist zweite Freude. Da hier aber allerhöchstens Schadenfreude über die motivierten schlechten Schüler in Frage kommt, und diese mit Sicherheit durch den möglichen Neid ausgeglichen wird, bekommen die unmotivierten schlechten Schüler als Ergebnis nur 5 mal Leid.
                             iv.           Der Lehrer:
Er bekommt mit Sicherheit eine „Freude“-Einstufung, 1 mal Freude. Allerdings ist in dieser Rechnungsanordnung die Relevanz des Lehrers denkbar gering, auch durch die Tatsache, dass doppelte Freude nicht auch doppelt gewertet wird. Er würde nur bei einer ausgeglichenen Situation in Bezug auf die Schüler die Entscheidung geben. In der Realität ist es hier wiederum fraglich, ob das für die Schüler akzeptierbar ist.
 

Das Ergebnis ist aus dieser Rechnung dann relativ einfach: Die Freude überwiegt, die Tendenz der Handlung ist gut.

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