Goethe, Johann Wolfgang von - Faust 1

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Johann Wolfgang von Goethe, Gretchen, Gretchentragödie, Interpretation, Charakteristik, Inhalt, Referat, Hausaufgabe, Goethe, Johann Wolfgang von - Faust 1
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Referat

Faust I:


Johann Wolfgang von Goethe hat mit 24 Jahren am Faust zu arbeiten begonnen, mit 82 Jahren beendet.

Johann Wolfgang von Goethe, geadelt 1782, ist als Dichter, Dramatiker, Theaterleiter, Naturwissenschaftler, Kunsttheoretiker und Staatsmann einer der bekanntesten Vertreter der Weimarer Klassik. Sein Werk umfasst Gedichte, Dramen und Prosa-Literatur, aber auch naturwissenschaftliche Abhandlungen. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter und ist eine herausragende Persönlichkeit der Weltliteratur.

Goethe übte auf die meisten Zeitgenossen und auf nachfolgende Generationen eine faszinierende Wirkung aus. Die Ursache dieser Faszination liegt zum einen in seiner Vielseitigkeit und der oft damit verbundenen Fähigkeit, in den einzelnen Tätigkeitsfeldern Grundlegendes zu leisten und Maßstäbe zu setzen; zum anderen sind es seine Kommunikationsfähigkeit und Vielgestaltigkeit in ganz unterschiedlichen Aspekten, die sich gegenseitig erhellen. Jeder dieser Aspekte resultiert aus biographischen Einflüssen und lässt sich in seiner Biographie oft über Jahrzehnte hindurch verfolgen. Besonderen Einfluss auf Goethes Entwicklung hatten einerseits seine Beziehungen zu Frauen und andererseits seine Krankheiten. Diese beiden Aspekte sind einander insofern entgegengesetzt, als Frauen häufig die Anfangspunkte einer Entwicklung in Goethes Leben, während die Erkrankungen häufig Endpunkt, Abschluss, aber auch Flucht kennzeichnen.

Sprache: Reim: Knittelverse, fünfhebiger Jambus, freie Rhythmen, Prosa
Schauplatz und Zeit: 16. Jhdt.

Inhalt:

Prolog im Himmel:

Die hier auftretenden Personen sind die drei Erzengel, die Gott für sein Werk preisen, Gott selbst und der Teufel. Die beiden letzten schließen eine Wette ab.

Nacht:
Zuerst hält der Faust einen langen Monolog, dann schlägt er ein Buch auf und sieht das Zeichen des Makrokosmos, worauf hin er den Erdgeist beschwört, der ihm aber zeigt, dass er (Faust) eigentlich ziemlich unwichtig ist. Faust beginnt zu wüten, und daher erscheint der Wagner, der mit ihm fachsimpeln möchte. Faust aber weißt ihn ab. Dann hält er wieder einen Monolog. Er beschließt sich umzubringen, gerade aber als er den Becher ansetzt, hört er einen Engelschor (es ist Ostern), und er wird von seinem Vorhaben abgehalten.

Vor dem Tor:
Am nächsten Tag machen der Faust und der Wagner einen Spaziergang, auf dem Faust erfährt, wie sehr ihn die Leute achten. Auf dem Rückweg sehen sie einen Pudel, der Faust stark beeindruckt.

Studierzimmer:
Der Pudel folgt Faust ins Studierzimmer, und als dieser mit ihm spricht, wird der Pudel lang und breit und verwandelt sich in Mephisto. Dieser versetzt Faust in einen Schlaf.

Studierzimmer II:
Als er wieder erwacht kommt der Mephisto zur Tür herein, und er bietet Faust folgendes Geschäft an: Er dient Faust auf Erden, Faust dient ihm danach. Der Faust geht auf diesen Vorschlag ein, und die beiden wollen gleich aufbrechen. So geht sich der Faust umziehen, und währenddessen tritt ein Schüler, auf dem der Mephisto lehrt, dass alle Wissenschaften Stumpfsinn sind. Als der Faust zurückkehrt brechen sie auf.

Auerbachs Keller in Leipzig:
Hier findet ein Studentengelage statt und der Mephisto will den Faust beeindrucken, indem er für jeden Studenten den Wein, den er sich wünscht, aus dem Tisch fließen lässt. Faust lässt das aber ziemlich kalt.

Hexenküche:
Die Hexe gibt Faust einen Verjüngungstrunk, und er sieht in einem Spiegel eine schöne Frau. Mephisto aber verspricht ihm ein viel schöneres Mädchen.

Straße, Abend. Ein kleines reinliches Zimmer, Spaziergang:
Faust erblickt auf der Straße Gretchen, die gerade von der Kirche kommt. Er will sie unbedingt haben, und Mephisto besorgt ihm zu diesem Behufe Schmuck, den Gretchens Mutter aber dem Pfarrer gibt.

Haus der Nachbarin, Straße:
Gretchen zeigt Marthe den Schmuck; diese rät ihr ihn nur bei ihr zu tragen. Mephisto erzählt Marthe ihr Mann sei gestorben und er und Faust seien Zeugen gewesen. So kommt es zu einem Treffen zwischen Faust und Gretchen.

Garten:
Hier gesteht Gretchen Faust ihre Liebe, sie gibt ihm aber auch zu verstehen, dass sie seinen Begleiter nicht mag. Faust gibt ihr ein Fläschchen mit Schlaftrunk für ihre Mutter, dieser Trunk enthält aber Gift.

Am Brunnen:
Gretchen, die schwanger ist, redet mit Lieschen und erfährt, dass ein junges schwangeres Mädchen von der Bevölkerung schlecht behandelt wird.

Nacht. Straße vor Gretchens Tür:
Valentin, Gretchens Bruder, lauert Faust und Mephisto auf, letzterer kann Valentin aber im Gefecht mit seinem Säbel lähmen, worauf Faust ihn tötet. Als Valentin stirbt, verflucht er Gretchen, sagt aber auch, er sei ein tapferer Soldat.

Dom:
Im Dom hat Gretchen eine Vision vom Jüngsten Gericht, und ein böser Geist beschuldigt sie ihrer Missetaten.

Trüber Tag Feld:
Faust und Mephisto reden über die Gefangennahme Gretchens und Faust bittet seinen Diener, Gretchen zu befreien.

Kerker:
Faust dringt mit Mephistos Hilfe in den Kerker ein. Gretchen ist wirr und erkennt ihn nicht. Fausts Versuch, sie zu befreien, scheitert. Als sie aber Mephisto erblickt, stirbt sie.

Charakteristik der Hauptpersonen

Faust
Faust hat alle Wissenschaften studiert und ist dennoch unzufrieden. Er kennt all das Geschriebene schon und möchte mit seinen Geist und mit seinem Herzen die Zusammenhänge der Welt begreifen und strebt sein ganzes Leben lang nach diesem Ziel. Er ist ein Gelehrter, der jedoch nicht nur die Lehren der anderen begreifen
möchte, sondern auch selbst Forschungen anstellt um etwas Neues zu entdecken. Er ist der typische Mensch der Sturm und Drang Zeit und erfüllt deren Ideale: Natur, Gefühl, Genie und Freiheit. In gewisser Weise ist Faust auch arrogant, da er viel mehr weiß als andere und dies auch zeigt. Er bezeichnet sich selbst auch als Gott, was ebenso seine Überheblichkeit ausdrückt, wie das Gespräch mit seinem Famulus Wagner, wo sich deutlich zeigt, dass er seiner Meinung nach allwissend ist. Trotz dieser starken Eigenschaften gibt es auch ein anderes Extrem, denn von seiner Selbstüberzeugtheit fällt er in ein seelisches Tief und denkt an Selbstmord. Nach Euphorie bricht er zusammen. anderen begreifen möchte ebenbürtig. Faust hat kein Interesse an weltlichen Genüssen, was sich in der ,,Hexenküche" durch seine
Verjüngung ändert. Für ihn sind nun auch Liebe und Begehren, sozusagen weltliche Genüsse, wichtig. Faust erlebt aufrichtige und wahre Liebe, doch trägt er keine Verantwortung dafür.

Mephistopheles
Mephisto begleitet Faust und möchte ihn vom rechten Weg abbringen, ihm die irdischen Genüsse schmackhaft machen und dadurch seine Seele gewinnen, wie es im Pakt ausgehandelt wurde. Der Teufel versteht das Streben von Faust nicht , da er nur die Triebhaftigkeit und nicht das Streben nach einem höheren Ziel der Menschen kennt und glaubt dadurch, Faust leicht zu verführen können. Er sieht nur das Schlechte im Menschen, wobei es dem Menschen möglich ist, beides, das Gute und das Böse zu sehen. Mephisto verkörpert zwar das Böse, entspricht jedoch nicht dem Bild des Teufels, wie er immer von den Menschen charakterisiert wird. Er ist klug, intelligent, gesittet, höflich und freundlich. Für Faust ist er in gewisser Weise ein ebenbürtiger Gesprächspartner mit dem er diskutieren kann. Mephisto steht jedoch nicht gleich mit Gott, er ist ihm untergeordnet und zählt, wie auch die Engel, zu Gottes Gesinde und wirkt am göttlichen Werk mit. Mephistopheles tritt im Stück meist im Hintergrund auf. Er wird als derjenige dargestellt, der beobachtet und der die Fäden zieht, und er tritt in fast jeder Szene auf.

Margarete (Gretchen)
Gretchen ist ein wohlanständiges, gesittetes, naives, liebes, religiöses und gottesfürchtiges Geschöpf und entspricht so dem Ideal des kleinbürgerlichen Mädchens. Sie hat diese Regeln des Kleinbürgertums stark verinnerlicht. Dadurch weiß sie auch, nachdem sie mit Faust geschlafen hat, dass sie etwas sündiges getan hat und selbstverständlich die Konsequenzen dafür tragen muss. So nimmt sie auch ihre Verurteilung als gerechte Strafe und Sühne auf sich. In ihre Reinheit in Liebe, Gläubigkeit und instinktivem Erkennen wird sie für Faust und Mephisto zu einer ebenbürtigen Partnerin. Dadurch rettet sie auch Faust vor dem verlieren der Wette und auch Mephisto hat keine Macht über sie.
Nachdem sie Faust traf und sich in ihn verliebte, wird bis zum Ende sichtbar, dass sich Gretchen in eine Frau wandelt. Faust ist auch mitschuldig, dass Gretchen vom rechten Weg abkommt. Sie wird von Gott gerettet, denn Gretchen in ihrem ,,dunklen Drange" weiß, dass sie den falschen Weg ging und kannte den ,,rechten Weg". Sie lebt in ärmeren Verhältnissen wie Faust, denn er zählt zum Großbürgertum, lebt also in einer gehobeneren Schicht. Gretchen hat einen Bruder namens Valentin, der Soldat ist, und sie lebt mit ihrer Mutter in einem Haus zusammen, wo sie die Hausarbeiten erledigt.

Wagner
Wagner ist ein Gegenstück zu Faust. Er will nicht Neues entdecken und begreifen, sondern schon vorhandenes Wissen aus Büchern lernen und das ist für ihn die richtige Art und Weise der Wissenschaft. Er kennt nur die Theorie und das genügt ihm, deshalb weiß er auch nicht viel vom Leben außerhalb der Bücher, von Menschen, Gefühlen und Natur. Auch das Wissen von Faust möchte er sich aneignen und er versteht den Wissensdurst von Faust für noch nicht behandelte Themen in der Vergangenheit keineswegs. Die Naturbegeisterung von Faust ist im ebenso fremd, dennoch ist Faust für ihn ein Vorbild und er verehrt ihn, da er hofft, ein Abglanz von seinem großen Lehrmeister wird auf ihn übergehen und so würde er zu ebenso Ansehen und Anerkennung gelangen. In gewisser Weise ist Wagner naiv und menschenfremd, da er nicht bemerkt, dass er von Faust oft erniedrigt und als unwissender Bücherwurm dargestellt wird. Wagner hat auch wenig Einfühlungsvermögen, da er nicht merkt, dass er Faust stört, nachdem ihm der Erdgeist erschienen ist. Wagner denkt, dass Faust aus einem griechischen Trauerspiel deklamierte. Faust verachtet Wagner und kann nicht versteht, wie Wagner nur das alleinige Wissen aus Bücher genügt. Er ist jedoch mit ganzem Herzen bei der Sache, da es für ihn spannend ist, zu erkennen und zu begreifen was die früheren Wissenschaftler gedacht haben. Somit ist er nur ein Schüler, denn ein richtiger" Wissenschaftler versucht Neues zu erforschen und zu entdecken. Für die Klassik ist Wagner eine untypische Figur, da er zu sachlich denkt und lebt.

Interpretation:
Die Tragödie schildert das Streben des Menschen nach vollkommener Erkenntnis. Als Faust erkennt, dass er jene Wahrheit nicht im Geistigen findet, schließt er mit dem Teufel einen Pakt, der ihm größtmögliche sinnliche Befriedigung erwarten lässt. Doch Faust weiß bereits, dass diese Forderung auch für den Teufel unerfüllbar ist. In der folgenden Tragödie erliegt er seiner Sinnlichkeit und seinem Egoismus, erkennt jedoch in Gretchen die wahre, die hingebende Liebe, die ich retten wird.
Im Faust wird Goethes Überzeugung Gestalt, dass bereits das Streben nach der Erkenntnis des Ursprünglichen die damit verbundenen Verfehlungen rechtfertigt. Da Faust weder im Geistigen noch im Triebhaften zur Ruhe kommt, dürfte die Lösung nur in einer dritten Komponente des menschlichen Lebens liegen.

2 Seelen wohnen ach in meiner Brust (vor der Wette):
Welches sind diese 2 Triebe? Einer der uns an die sinnliche Welt fesselt und einer, der uns in die Gedankenwelt entführt. In beiden Fällen ist das Herz er Ort, wo sich der Zwiespalt harmonisieren kann. Diesen Quellpunkt des Himmelslichtes trachtet Mep. zu beseitigen. Faust, sich seiner Natur bewusst, will beide Triebe in ihrer Realität vollkommen ergründen. Auf diesem Weg muss er sich mit dem Egoismus konfrontieren, der beide Neigungen vollkommen verzerrt hat.

Der Pakt:
Mep. kommt zum zweiten Mal. Der Pakt wird geschlossen. Faust will mit Hilfe Mep. dessen Wesen er weitgehend durchschaut, das Höchst und Tiefste kennen lernen, alle Extremerfahrungen, die der Mensch machen kann. Er flucht allen Erfahrungen, Gefühlen, Werten, die für ihn bisher galten, weil sie ihn nicht zur Erkenntnis geführt haben. Mep. denkt daran, Faust durch sinnliche Genüsse völlig von seinem Erkenntnisdrang abzubringen. Es scheint, dass er das hohe Streben des Menschengeistes nicht erfassen kann. Faust wiederum ist nicht bange.

Frage: Worum geht es in der Wette zwischen Faust und Mephisto?
In der Wette geht es darum, dass wenn dank Mephisto Faust endgültig sein ‚Wissensdurst‘ befriedigt ist und mit dem Leben so glücklich ist das die "Zeit anhalten" soll, Mephisto Fausts Seele bekommt.

Frage: Wie endet die Wette? Warum endet sie so?
Das Drama (Goethes Faust Teil 1) nimmt überhaupt kein Ende. Denn man findet keine Hinweise, die auf ein "ENDE" hinweisen könnten. Vielleicht bezweckt der Schreiber (Goethe) damit, sich das Ende selbst zu denken.
Vielleicht regt es auch nur die Spannung an, um den 2. Teil auch lesen zu müssen, um seine ‚Gier‘ zu befriedigen

Vergleich zwischen den beiden Wissenschaft Charakteren Faust und Wagner:
Faust und Wagner verbindet ein Lehrer und Schüler Verhältnis, denn Wagner ist ein Lehrling von Faust, welcher aber schon sehr viel Wissen erlernt hat.
Wagner bewundert seinen Meister Faust und hat ihn sich als Vorbild gesetzt um eines Tages das selbe Wissensniveau wie er zu erreichen. Diesem Ziel strebt er voller Energie entgegen Zitat: "Zwar weiß ich viel, doch möchte´ ich alles wissen"
Wagner ist ein Wissenschaftler der nur Dinge, Aussagen oder dergleichen glaubt die er oder der Entdecker beweisen kann. Wagner ist der Ansicht, dass alle Menschen die "normal" sind und nicht wie er oder Faust studiert haben eine niedrigere Rangordnung haben, das heißt er verachtet sie.
Er setzt sein Wissen ein um an Macht zu gelangen denn er ist versessen danach und nutzt das Wissen als "Mittel zum Zweck" um dieses Ziel zu erreichen
Faust dagegen achtet jeden Menschen gleich und das macht ihn bei seinen Mitmenschen beliebt. Faust ist ein ganz anderer Mensch, er lehnt Bewunderung ab
Er will alles und jeden verstehen auch wenn es etwas übersinnliches ist und er es nicht beweisen kann, denn er betrachtet die Dinge mit Gefühl und nicht wie Wagner nur von der nüchternen Wissenschaftlichen Seite. Er ist an dem Punkt angelangt, an dem er meint alles irdische Wissen erreicht zu haben und will nun sein Wissen mit Magie erweitern, denn er fühlt sich gefangen in dem was er kann,

Frage: Was verbindet Faust mit Gretchen? Werte diese Beziehung
Ich sehe diese Beziehung nicht als "richtige" Beziehung an. Denn im Grunde genommen war es ja keine "richtige" Liebe, die Faust und Gretchen verband. Es war der Zauber von Mephisto. Zweitens musste sich Faust entscheiden, Gretchen oder die Wette!?. Und zu "guter" Letzt, die Beziehung wurde durch die vielen negativen Geschehnisse beeinflusst. Wie zum B. der Tod des Bruders Valentin, der Entzug der Tochter Gretchens, der Tod Mutter ... . Das hätte nicht gut gehen können.

Gretchentragödie
Nachdem Faust von Mephisto einen "Zaubertrank" bekommen hat, prophezeit ihm Mephisto, er würde nun jede Frau wollen und bekommen. Gleich darauf trifft er Gretchen auf der Straße. Der Trank vollführt seine Wirkung, indem er Gretchen schmeichelt und ihre Gunst zu gewinnen versucht. Daraufhin enteilt Gretchen. Faust ist von ihr, ihrem Verhalten und ihrem Aussehen, so fasziniert, so dass sich Bezauberung und Verzauberung, zugleich aber auch Reizung und Erregung spürbar machen. Beim darauffolgenden Gespräch mit Mephisto schwärmt Faust von Gretchen und er will, dass Mephisto sie ihm beschafft.
Er ist in Gretchens Kammer und erlebt dies als Gegenwelt gegenüber seines Studierzimmers. Fausts "Liebeslust", gereizt durch das flüchtige Erlebnis der Schönheit, hatte ihn hergeführt, und jetzt erfährt er durch das tiefe Erlebnis der Reinheit die eigene Niederträchtigkeit, die ihm Bedrückung und Qual bereitet.
Nunmehr ist Gretchen in ihrer Hinwendung zu Faust, die sie so unbefangen einging, unentrinnbar befangen und dies ahnt sie-, ihrer inneren Ruhe und Harmonie, ihres Seelenfriedens unwiederbringlich verlustig: "Meine Ruh' ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer und nimmermehr." Fausts verjüngte, ausstrahlende Erscheinung, sein adeliges Auftreten und auch sein durch Händedruck und Kuss geäußertes aufrichtiges Liebesbekenntnis sind Realität.

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