Werther - Brief vom 21.Juni

Schlagwörter:
Analyse, Zusammenfassung, Penelope, Odysseus, Johann Wolfgang von Goethe, Referat, Hausaufgabe, Werther - Brief vom 21.Juni
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Referat

Analyse - Brief vom 21. Juni

Bei der Analyse von dem Brief Werthers an seinem Freund Wilhelm, vom 21. Juni, fällt sofort auf, dass Werther sich in einer sehr fröhlichen Stimmung befindet. Dies kann man besonders in Zeile 17 erkennen, wo Werther seine Empfindungen, als „die reinsten Freuden des Lebens“ beschreibt. Diese Gefühle haben mit einer neuen Liebe Werthers zu tun, denn am 16. Juni lernte er die adrette Dame Lotte kennen und verliebte sich in diese. Der Brief handelt davon, dass er glücklich ist, nahe dieser Frau zu wohnen, wie Zeile 21 und 22 belegen: „Hätt ich gedacht, als ich mir Wahlheim zum Zwecke meiner Spaziergänge wählte, dass es so nahe am Himmel läge!“. Scheinbar befindet sich Werther auf einer Reise, in der er ein Zuhause sucht, dass er bei Lotte gefunden zu haben scheint. So stellt Goethe den Vergleich zwischen dem Werk „Odyssee“ von Homer dar, indem er Lotte mit Penelope vergleicht. Denn die Frau aus der Sage wehrt sich ihrer „übermütigen Freier“ (Zeile 17), die um ihre Gunst kämpfen. Als Odysseus dann nach Hause kommt, rächt er sich an den unliebsamen Freiern. Offenbar vergleicht Werther sich mit diesen Freiern, die alles für Penelope tun wollen und zeigen dies, indem sie „Ochsen und Schweine schlachten, zerlegen und braten“. Diese Idee kommt ihm, da sich der Verlobte von Lotte zu der gängigen Zeit auf einer Reise befindet, wie seinerzeit der große Sagenheld. Werther denkt daran, als er seine Zuckererbsen pflückt, zubereitet und eben dieses Buch von Homer liest. Er mag diese Einfachheit der Dinge um ihn herum, wie Essen zubereiten und in Ruhe lesen zu können. Wahrscheinlich meint er mit dem „Vagabund“ (Zeile 7) unter anderem auch Odysseus, aber auch sich selber. Er beschreibt, dass jeder Mensch der sich nach Freiheit sehnt, irgendwann auch wieder die Reise nach Hause antreten möchte. Denn das, was er in der weiten Welt zu suchen verhoffte, findet er schließlich dort, wo seine Familie und seine Heimat sind. Seiner Vorstellung nach, habe man viel im Leben verpasst, was man gerne rückgängig machen würde, bzw. das viele schöne Dinge nur von kurzer Dauer seien, wie er es ab Zeile 4 schildert: „… Dort nun Hier wird, ist alles vor wie nach, und wir stehen in unserer Armut, in unserer Eingeschränktheit und unsere Seele lechzt nach entschlüpften Labsale.“ Das Wort „Labsale“ bedeutet so viel wie: Wohltat und Erholung. Goethe benutzt in seinen Werken viele Fremdwörter, die das heutige Lesen erschweren. Der Hauptperson gefällt die Vorstellung selber etwas zu erschaffen um davon zu profitieren, er zeigt es an dem Beispiel der Kohlernte.
Besondere sprachliche Mittel sind die anaphorischen Satzanfänge ab Zeile 33 bis Zeile 3 auf der folgenden Seite, Beispiele dafür sind „Dort das Wäldchen“ (Zeile 33) oder auch Interjektionen, wie: „Ach könntest du von da …“ (Zeile 35). Ebenfalls in diesen Zeilen sind auffällige Syntaxen zu erkennen, wie Bindestriche und Ausrufezeichen, die die Situation steigern sollen, aber im Text oftmals gleiche Muster aufweisen. Hinzu kommt, dass die Sätze
sehr expressiv wirken. Auch ist es kein Zufall, dass von Zeile 7 bis Zeile 9 der Possessivartikel „sein“ besonders häufig vorkommt, es soll die Sehnsucht des „Vagabunden“ nach „seinem Vaterland“ (Zeile 7) oder seiner Familie verdeutlichen. Besonders unterhaltsam ist die Wortdrehung in Zeile 4 „vor wie nach“, welches eigentlich andersherum stehen müsste, damit ein Sinn entsteht.
Werther geht es in diesem Brief in erster Linie nicht um seine positiven Gefühle, sondern um die Sehnsucht nach einem Zuhause und das Verlangen nach einer Frau, die eigentlich schon vergeben ist. Doch in ihm ist immer noch Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden würde.

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