Antigone - Interpretation einer Szene

Schlagwörter:
Gespräch zwischen Kreon und Antigone, Sophokles, antikes Griechenland, Meinung, Referat, Hausaufgabe, Antigone - Interpretation einer Szene
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Referat

Antigone - Interpretation einer Szene

(Gespräch zwischen Kreon und Antigone)

Einleitung
Das Drama „Antigone“, in Versform verfasst und erstmals 442 v. Chr. uraufgeführt, wurde von Sophokles einem Schriftsteller verfasst (496 v. Chr. – 406 v. Chr.).
Die Geschichte spielt im antikem Griechenland und handelt von Antigone, einer jungen Frau, die von ihrem Stiefvater, dem Herrscher über Theben, das Verbot erhält, ihren toten Bruder nicht begraben zu dürfen, da dieser gegen das Reich Thebens gekämpft habe. Sie widersetzt sich diesem Befehl und stellt somit Kreons Autorität in Frage.

Hauptteil
Die vorliegende Szene spielt kurz nach dem Aufgreifen Antigones als den Täter, der den toten Polyneikes begraben hat. Sie, Antigone, wird von dem Wächter zu Kreon gebracht und muss sich seiner Befragung unterziehen.

Zu Anfang des Gesprächs drängt sich Kreon die Frage auf, ob Antigone mit oder ohne dem Wissen des Verbotes die Tat begangen hat. Antigone bejaht dies, wie sie es ihrer Schwester Ismene, während der Planung der Tat auch schon angekündigt hat.
Sie geht aber in ihrem Zorn über Kreon noch einen Schritt weiter und denunziert ihn, indem sie seine Autorität untergräbt und, wenn auch zu Recht, sein Gesetzt unter das der Götter stellt, welches ihr erlaubt, ihren toten Bruder begraben zu dürfen. Sogar den Tod nehme sie gerne in Kauf, dies sei ihr wichtiger, bzw. sogar noch gewinnbringender, verglichen mit der Schande, ihren Bruder unbegraben in den Hades zu schicken.

Auf den etwas längeren Monolog seitens Antigone folgt die Gegenrede Kreons:
Dieser wirft ihr gleich zu Beginn seiner Rede zwei Metaphern entgegen: „Der allzu starre Sinn / Zerbricht am ehesten, und der stärkste Stahl, / Zersplittert und zuerspringt zuallererst“ (V. 473 f). Dadurch versucht er, Antigone als unwissendes kleines Kind darzustellen, da sie ihn zuvor mit ihrer Rede ein wenig von seiner Ehre als Mann und letztendlich auch als Herrscher Thebens geraubt hat. Dies fasst er im Folgenden auch selbst noch einmal in
Worte: „Wenn sie sich ungestraft das leisten darf, / Bin ich kein Mann mehr, dann ist sie der Mann!“ (V. 485-486) Mit dieser Aussage macht er deutlich, dass er auch unter seinen Verwandten (was Antigone ja nun einmal ist) keinen Unterschied macht und sie somit wie jeden anderen Bürger Thebens bestrafen wird.

Antigone behält aber ihren Stursinn bei: Sie nennt Kreon einen Tyrann und sagt, dass das Volk sie eigentlich feiern würde, hielte dieses nicht aus Angst vor ihm und seiner Strafe den Mund.
Das Gespräch schlägt in den folgenden Versen (508-525) in eine Stichomythie um, was die Diskussion noch ein wenig erhitzt und die Spannung auf der Bühne steigen lässt.
Die Fronten verhärten sich, denn Kreon will es nicht in den Sinn, dass Antigone ihren Bruder Polyneikes, der gegen das Reich Thebens angekämpft hat und somit gegen das Wohl aller, trotzdem begraben will. Für ihn gilt der Grundsatz: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“.

Antigone lässt jedoch nicht locker; sie beruft sich auf die göttlichen Gesetze und es wird klar, dass sie sich Kreon nicht beugen will.
Den krönenden Abschluss der Szene bildet Antigones berühmter Satz: „Mitlieben, nicht Mithassen ist mein Teil“ (V. 523).

Die Szene insgesamt macht im wesentlichen die beiden verschiedenen Weltansichten Kreons und Antigones deutlich:
Auf der einen Seite der unnachgiebige und strikt seinen Grundsätzen folgende Kreon und auf der anderen Antigone, die Familie und die göttlichen Gesetze über alles stellt und in Folge ihres Glaubens sogar den Tod in Kauf nimmt.

Meiner Meinung nach dient diese Szene dazu, die Vorstellungen, die der Zuschauer von den beiden Personen gewonnen hat, noch zu bestärken und aufzuzeigen, dass beide, wenn auch unterschiedlicher Ansichten, sehr störrisch sind und auf ihren Meinungen beharren.

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