Benn, Gottfried: Gefilde der Unseligen

Beschreibung / Inhalt
Das Dokument ist ein Gedicht von Gottfried Benn mit dem Titel „Gefilde der Unseligen“. Darin beschreibt das lyrische Ich seine Sehnsucht nach Kontakten mit anderen Menschen. Es sucht nach einem Ufer, einer Bucht und einem Hafen für schöne Schiffe. Es möchte nicht mehr in seiner Inselsucht verweilen, sondern von anderen Menschen begangen werden und ihre Kehlen kühlen. Das lyrische Ich möchte in einer anderen Lebensglut aufsteigen und in sich selbst nichts zurücklassen.

Das Gedicht kann politisch als Ausdruck der Revolution und Erneuerung interpretiert werden und als Abkehr von der wilhelminischen Gesellschaft und ihren stummen Herden. Die Passivität des lyrischen Ichs kann darauf hindeuten, dass es sich nach Selbstverwirklichung sehnt, aber nicht den ersten Schritt wagen möchte. Die Farbsymbolik, Chiffren und neuen Wortkombinationen in dem Gedicht sind typisch für die expressionistische Epoche.
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Auszug aus Referat
Gottfried Benn: Gefilde der Unseligen Satt bin ich meiner Inselsucht, des toten Grüns, der stummen Herden; ich will ein Ufer, eine Bucht ein Hafen schöner Schiffe werden. Mein Strand will sich von Lebenden mit warmem Fuß begangen fühlen; die Quelle murrt in gebendem Gelüste und will Kehlen Kühlen. Und alles will in fremdes Blut aufsteigen und ertrunken treiben in eines andern Lebensglut, und nichts will in sich selber bleiben. In diesem Werk wird die Frage gestellt, ob das Lebensglück durch Ausgrenzung oder Integration von anderen Menschen erreicht werden kann. Benn schreibt von einem Menschen, dem lyrischen Ich, der: genug von der Inselsucht, totem Grün und stummen Herden hat, was ein Zeichen für die Suche nach dem Weg aus der Einsamkeit ist - der Sehnsucht nach Kontakt mit anderen Menschen. Den ersten Schritt will er aber nicht unternehmen, das zeigt sich in der Passivischkeit des Ausdrucks: mein Strand will sich... begangen Fühlen. In der letzten Strophe wird die Sehnsucht nach Glück in der Integration mit anderen Menschen durch die Worte: in eines andere Lebensglut... verdeutlicht. Man kann dies als das Verlangen nach einem ewigen, christlichen Leben sehen. Eventuell inspirierten Benn seine Theologiesemester zu diesem Gedanken, ganz nach dem Ideal von Erneuerung und Wiedergeburt. Politisch interpretiert könnte die Inselsucht der aufkommende expressionistische Gedanke sein, der am Anfang nur von wenigen Menschen getragen wird, hier vom lyrischen Ich, das sich daher ...
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